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G 8-Abiturjahrgang: Immer mehr Einser-Schüler, aber auch mehr Wiederholer

G 8-Abiturjahrgang

G 8-Abiturjahrgang: Immer mehr Einser-Schüler, aber auch mehr Wiederholer

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    G 8-Abiturjahrgang: Immer mehr Einser-Schüler, aber auch mehr Wiederholer
    G 8-Abiturjahrgang: Immer mehr Einser-Schüler, aber auch mehr Wiederholer Foto: Alpsee-Galerie

    Während es im Oberallgäu und in Kempten einerseits immer mehr Gymnasiasten gibt, die ihr Abitur mit einem Einser-Schnitt ablegen, fallen andererseits immer mehr Schüler durch. Dies wurde im Rahmen einer Diskussion über Erfahrungen mit dem ersten G 8-Abiturjahrgang deutlich, zu der die Oberallgäuer CSU Lehrer und Elternbeiräten aus der Region eingeladen hatte. In Immenstadt beispielsweise hätten heuer so viele Schüler im Abitur einen Einser-Schnitt erreicht, wie noch nie, erläuterte Thomas Wurmbäck – im CSU-Kreisvorstand zuständig für den Themenbereich Schule. Ähnlich sehe es im Landesdurchschnitt aus: Im G8 hätten 12,4 Prozent der Schüler die Note 1,5 und besser geschafft, im G 9 waren es rund 9,5 Prozent. Daneben gebe es im G8 auch überdurchschnittlich viele Schüler, die durchgefallen sind.

    Woran das liegt, erklärten der stellvertretende Rektor Harry Hartmann und Oberstufenkoordinator Manfred Spingler vom Gymnasium Immenstadt: Viele Schüler profitierten davon, dass die mündlichen und schriftlichen Noten jetzt 'eins zu eins' gewertet würden. Gerade den sprachlich Begabten käme das sehr entgegen. Für andere sei es von Nachteil, dass künftig in Mathe und Deutsch schriftliche Abitur-Prüfungen geschrieben werden müssen.

    Schwächen in diesen beiden Kernfächern habe man im G 9 hingegen durch entsprechende Kurswahl ausgleichen können.

    'Ein Jahr früher raus aus der Schule' – für Werner Preising, Rektor am Carl-von-Linde-Gymnasium in Kempten, ist diese Aussage nur bedingt von Vorteil. Manchen Abiturienten fehle dieses eine Jahr spürbar. 'Die Persönlichkeitsentwicklung kann man nicht beschleunigen.'

    Man werde sehen, wie sich die G 8-Abiturienten an den Hochschulen bewähren, meinte Gerald Dötz, Schulleiter am Allgäu Gymnasium Kempten.

    Im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen im achtstufigen Gymnasium sei es bei Schulproblemen sinnvoll, sich rechtzeitig nach Alternativen umzusehen, so die Elternbeiratsvorsitzende Christine Keslar-Tunder.

    'Messlatte hängt höher'

    Ludwig Haslbeck, Rektor am Gymnasium Oberstdorf, kritisierte den Föderalismus im bundesdeutschen Bildungssystem: Bei der Vergabe von Studienplätzen zähle der Abiturschnitt – unabhängig davon, in welchem Bundesland das Abitur abgelegt wurde. 'Im Wettbewerb um Studienplätze sind unsere bayerischen Schüler klar im Nachteil', sagte Petra Deil, Elternbeiratsvorsitzende am Gymnasium Sonthofen. 'In Bayern hängt die Messlatte höher.'

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