Seit vielen Jahren bezwingt er hohe Gipfel, rennt wettkampfmäßig die Berge hinauf: Jörg Michelbach, Jahrgang 1947. Bis heute ist der Füssener dem Leistungssport im Berglauf treu geblieben. Sogar an deutschen Meisterschaften und einer Weltmeisterschaft hat er teilgenommen. Seit zehn Jahren ist er auch viel mit dem Rad unterwegs. Nachdem Michelbach den Süden so gut wie "abgearbeitet" hatte, startete er eine Tour in den Norden. Ziel: der Polarkreis. Fast 5000 Kilometer, oft bei Schnee und Regen.
Vor wenigen Wochen setzte Michelbach seine Pläne in die Wirklichkeit um. Vom Start in Stralsund (Ostsee) nach Kiruna-Narvik-Pello und zurück hatte er rund 4900 Kilometer vor sich. >, sagt der 64-Jährige. Natürlich ging diesen Strapazen viel Fitnesstraining wie Laufen und mit Tausenden Kilometern auf dem Rad voraus. >, betont Michelbach.
Auch hatte er seine 25 Kilo schwere Ausrüstung genau ausgewogen. > Das Ein-Mann-Zelt wog nur 1500 Gramm, dazu kamen etwa zwei Schlafsäcke, Klamotten, ein Kocher, Notproviant (Brühwürfelsuppe und vier Vinschgerl) oder ein kleines Funkgerät.
Aufgeteilt war seine Reise zum Polarkreis und zurück in fünf Etappen. Einige interessante Begebenheiten hat Michelbach mit nach Hause genommen hat - hier etwa der Tagebucheintrag am sechsten Tag: > (aber keinen gesehen), nach 120 Kilometern bei minus fünf Grad im Wald campiert, nachts Knackgeräusche von irgendwelchem >, in der Früh den Rest vom Abend gegessen. >>
Immer wieder haben Michelbach auf seiner Reise das Vertrauen der Skandinavier, deren Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit erstaunt. >, erinnert er sich.
Den Polarkreis erreichte Michelbach bei vier Grad und strömenden Regen. Im Nachhinein betrachtet war es bis dahin manchmal, wie man sich eine > vorstellt: Regen (15 Tage), Schneefall, Gegenwind (26 Tage) aber auch Sonne und neun Tage Rückenwind. Das nächste Ziel hat Michelbach für 2012 auch schon im Auge: der > im spanischen Andalusien, mit 3400 Metern der höchste zu befahrende Berg Europas.