Das südliche Oberallgäu und Sonthofen verfügen wegen verschiedener Einschränkungen (wie Hochwasserschutz und Berge) auf lange Sicht kaum über Gebiete für eine nachhaltige Entwicklung von Gewerbeflächen. Die Einschätzung trifft Fritz Weidlich (Wirtschaftsförderung im Rathaus). Die wenigen verbleibenden Flächen seien mit Blick auf Lage und Nutzungsmöglichkeiten 'nicht optimal'. Zur Sicherung von Betrieben und Arbeitsplätzen sei es aber nötig, geeignete Gebiete bereitzustellen – auch, um die arbeitende junge Bevölkerung vor Ort zu halten.
Weidlich sieht das südliche Oberallgäu als gemeinsamen Wirtschaftsraum. Wegen der kurzen Wege zwischen den Orten sei nicht entscheidend, wo Arbeitsplätze für die Region gesichert und entwickelt werden. 'Entscheidend ist, dass überhaupt Flächen für Gewerbe zur Verfügung stehen.'
Dazu arbeitet Sonthofen bekanntlich mit Nachbarorten am Aufbau eines gemeinsamen Flächenmanagements. Eine Umfrage in der Region 'Alpsee-Grünten' im Vorjahr ergab laut Weidlich, dass kurz- und mittelfristig 4,5 Hektar Gewerbeflächen nötig sind, langfristig rund 9. Nun sollen noch die Unternehmen aus dem südlichen Oberallgäu befragt werden. Das zeigt dann laut Weidlich den aktuellen Flächenbedarf und wird in den weiteren Planungsprozess einbezogen.
Anfragen nicht bedienbar
Anfragen nach Gewerbeflächen könne man derzeit wegen fehlender Gebiete nicht bedienen, sagt Weidlich. Zumal die derzeit im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbeflächen weder kurz- noch langfristig verfügbar seien. 'Daher hat die Entwicklung militärischer Flächen besondere Bedeutung.' Doch nach bisherigen Prüfungen ließen sich Standortverwaltung, Jäger- und Grüntenkaserne nur bedingt gewerblich nutzen, so Weidlich. Die Untersuchung aller möglichen Gewerbeflächen in Sonthofen habe dann gezeigt, dass der Bereich des Tannachwäldchens am besten für Gewerbe geeignet sei.