Das harte Ringen um das interkommunale Gewerbegebiet an der Autobahn mit Schuldzuweisungen an vorher ausgestiegene Nachbargemeinden und heftigen Diskussionen in den jeweiligen Stadt- und Gemeinderäten waren am Tag der Gründung des Zweckverbandes 'Interkommunaler Gewerbepark A 96 Bad Wörishofen – Allgäu' vergessen. Von einer konstruktiven Atmosphäre, die von Vertrauen getragen ist, und einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe war nun die Rede. Die fünf Bürgermeister unterzeichneten den Zweckverbandsvertrag im Roten Salon des Skyline Parks und feierten mit ihren Gemeinderäten den 'historischen Tag'.
'Der interkommunale Gewerbepark war und ist ein Thema, das uns sehr bewegt und ich danke allen Räten für ihre Zustimmung und Lothar Zettler für seine stringente Projektführung', sagte Bürgermeister Klaus Holetschek. Bad Wörishofen trägt mit 48 Prozent (und somit fünf Sitzen im Zweckverband) die größte Beteiligung. Es folgen die Gemeinden Amberg und Rammingen mit jeweils 21 Prozent (je drei Sitze) und die Gemeinden Eppishausen und Ettringen mit jeweils fünf Prozent (je ein Sitz).
Holetschek zeigte sich überzeugt, dass die 40 Hektar große Fläche an der Autobahn gefragter Gewerbegrund ist und alle gemeinsam von dieser Wertschöpfung profitieren können.
'Da Amberg keine große Möglichkeit hat, großflächige eigene Gewerbegebiete zu erschließen, können wir mit dem Gewerbepark Beitrag leisten, Arbeitsplätze in der Region zu schaffen und zu halten', so Bürgermeister Peter Kneipp.
Die sehr guten Wirtschaftsdaten in Schwaben lobte Regierungspräsident Karl Michael Scheufele. Dies sei eine enorme kommunale Gemeinschaftsleistung. 'Der interkommunale Gewerbepark hier an der Autobahn ist nun ein tolles Beispiel der ständigen Weiterentwicklung', so Scheufele.
'Mein besonderes Kompliment für die niedrigen Arbeitslosenzahlen im Unterallgäu', gratulierte Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl (Freie Wähler). Er wünschte den Gemeinden, dass sich ihr Mut auszeichnen möge und sich hervorragende Unternehmen ansiedeln. 'So bleiben die Früchte dann in der Region', sagte Pohl. 'Diese Zweckverbandsgründung heute ist ein riesiger Satz in die Zukunft', davon zeigte sich Projektplaner Lothar Zettler überzeugt. Planungshoheiten und Selbstständigkeiten aufzugeben und hohe Kosten gemeinsam zu schultern, sei nicht immer einfach.
Die derzeitige Verteilung sah Zettler als 'eine super Basis', dennoch wolle er die Tür für weitere Gemeinden offen halten, den zukunftsweisenden Weg mitzugehen. 'Wir sind hier ein flottes Gespann, jeder stärkt seine eigene Gemeinde und damit die ganze Region', so Zettler.
Die interkommunale, gewerbliche Zusammenarbeit besiegelten (von links) die Bürgermeister Peter Kneipp (Amberg, 21 Prozent), Anton Schwele (Rammingen, 21 Prozent), Klaus Holetschek (Bad Wörishofen, 48 Prozent), Robert Sturm (Ettringen, 5 Prozent) und Josef Kerler (Eppishausen, 5 Prozent).