Der Beistelltisch spielte eine wichtige Rolle. Vor einem Interview meldeten sich Mitarbeiter des damaligen Kanzlers Gerhard Schröder in der Zeitungsredaktion und forderten, dass das neben dem Politiker stehende Möbelstück möglichst klein sein solle. Denn das erzeuge auf den Bildern den Eindruck von Modernität. Dr.Wolfram Weimer, Chefredakteur des Nachrichtenmagazins Focus, erzählt diese Geschichte aus dem Bundestagswahlkampf 2002, um zu zeigen, wie sehr Politiker nach medialer Inszenierung streben.
Weimer ist Festredner beim Maiempfang, den die Regionalversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Memmingen-Unterallgäu und die IHK Bodensee-Oberschwaben bei der Firma Berger in Ottobeuren veranstalten. >, vergleicht der Journalist. Sie würden genau darauf achten, wie sie in den Medien wahrgenommen werden. Schröders Mitarbeiter beließen es 2002 nicht nur bei der Forderung nach einem kleinen Tisch. Hinter dem Platz des Kanzlers sollten Fotos vom modernen Berlin hängen. >
Aber auch Bundeskanzlerin Angela Merkel beherrsche diese Disziplin, fügt Weimer hinzu. Er zeigt ein Foto, das Heimatverbundenheit vermitteln solle. Die Kanzlerin sitzt an einem Baum, die Füße im Gras, ein See im Hintergrund. > Was zufällig erscheine, sei genau geplant.
Nicht das > sei das >, sagt der Journalist, sondern eine Region wie Memmingen und das Unterallgäu, die > zeige. Weimer ist der Meinung, dass Authentizität wieder zunehmend bei den Menschen gefragt sei. Das sehe man am Erfolg der Grünen: >
>
Gerhard Pfeifer, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung, beschreibt beim Maiempfang die wirtschaftliche Lage und betont, dass bei den Unternehmen großer Optimismus herrsche. Doch mit Blick auf den jähen Einbruch in Zeiten der Finanzkrise bleibe eine >. Damals sei eine Verletzlichkeit der Betriebe zutage getreten, die man sich vorher nicht habe vorstellen können. Als > bezeichnet er den Fachkräfte-Mangel.
Dieses Thema spricht auch Landrat Hans-Joachim Weirather an und betont, dass es hierbei nicht nur um Ingenieure gehe. Es lohne sich auch, den Hauptschul-Abschluss zu machen und Facharbeiter zu werden. Mit der aktuellen Arbeitslosen-Quote von 2,1 Prozent liege das Unterallgäu unter 412 Kreisen und kreisfreien Städten in Deutschland auf Rang drei.
Zu den erfolgreichen Unternehmern der Region gehört der Gastgeber des Maiempfangs, Alois Berger. Er schildert seinen Aufstieg aus kleinsten Anfängen: > Heute hat das Maschinenbau-Unternehmen 2400 Mitarbeiter. Sechs seiner sieben Kinder arbeiten im Betrieb.
Heinrich Grieshaber, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben, kritisiert beim Maiempfang, dass die neue grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg falsche verkehrspolitische Weichen stelle. >