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Flashmob-Initiatoren beraten sich mit Stadtspitze in Marktoberdorf

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Flashmob-Initiatoren beraten sich mit Stadtspitze in Marktoberdorf

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    Flashmob-Initiatoren beraten sich mit Stadtspitze in Marktoberdorf
    Flashmob-Initiatoren beraten sich mit Stadtspitze in Marktoberdorf Foto: AZ Info

    Lob und Kritik an den Plänen für die Jugendkneipe auf dem 'Henninger'-Areal wurde bei dem Arbeitstreffen von neun Flashmob-Initiatoren mit Bürgermeister Werner Himmer, den Fraktionssprechern im Stadtrat, weiteren Stadträten sowie Vertretern der Stadtverwaltung laut.

    'Ich finde es gut, dass Sie dem Projekt positiv gegenüberstehen', sagte Flashmob-Mitinitiator Christian Bradler zu Himmer: Der Makel daran sei, dass das Areal am Stadtrand liegt. 'Die Kneipe gehört in die Stadtmitte.' Das Problem der 'komplett menschenleeren Innenstadt' löse das nicht, sagte Andreas Luksch. Er und Bradler kritisierten, dass die Stadtoberen den über Kneipenlärm klagenden Anwohnern in der Stadtmitte 'zu viel Zuspruch' gäben.

    Die Fraktionssprecher von CSU und SPD, Eduard Gapp und Wolfgang Hannig, betonten, sie verstünden das Anliegen. 'Die Lokalität wäre schon relativ weit weg', sagte Hannig. Das Motto der Stadtentwicklung laute: 'Leben findet Innenstadt', so Gapp: 'Dazu gehören auch Kneipen.' Zumal es dort nicht jeden Tag bis in die Puppen laut sei. Laut Axel Maaß (Grüne) ist die Jugendkultur in Marktoberdorf 'seit Jahrzehnten unterbelichtet'. Um das zu ändern, haben die Flashmob-Initiatoren einen Wunschkatalog erarbeitet, den sie bei dem Treffen mit den Stadträten vorstellten. Darin finden sich Vorschläge für Abendveranstaltungen im Emmi-Fendt- und im Künstlerhaus sowie im Ex-Gasthof 'Neue Post'.

    Angedacht ist etwa einmal im Monat ein 'offenes Wohnzimmer' oder 'Kulturcafé' im Emmi-Fendt-Haus mit Vereinsunterstützung und alten Wohnzimmermöbeln. Laut Himmer und Hauptamtsleiter Rupert Filser ist das 'kurzfristig' möglich – vorausgesetzt, es findet sich ein Betreiber.

    Zudem müsse das Problem mit den zu wenigen WCs bedacht werden. 'Wenn 100 Leute kommen, braucht man einen zusätzlichen WC-Wagen', so Himmer. Langfristig verspreche er in Bezug auf das Gebäude aber nichts: Die Achse zwischen Hannigs 'Art House' und dem Sparkassenparkplatz sei wichtig für die Stadtentwicklung.

    Künstlerhaus für Feiern nutzen

    Ebenfalls möglich sei die 'temporäre' Nutzung des Künstlerhauses für Abendveranstaltungen. 'Dafür müssen Sie nur Kontakt zu Künstlerhausleiterin Maya Heckelmann aufnehmen', empfahl Himmer.

    Auf etwaige Aktivitäten in der ehemaligen 'Neuen Post' hat er keinen Einfluss, da die Stadt das Gebäude doch nicht kaufte. 'Der Stadtrat war mit den Dienstbarkeiten nicht einverstanden', so Himmer.

    Für machbar hält er auch die von den Flashmob-Initiatoren geforderte Stadtplatz-Strandbar im Sommer mit Liegestühlen – wenn ein Betreiber gefunden wird.

    Dabei bot 'Pion'-Leiter Jürgen Merkel seine Hilfe an: 'Wenn das über das Jugendzentrum läuft, sieht das mit der Haftung anders aus', meinte Merkel.

    Abseits der 'Party-Themen' forderten die Flashmob-Initiatoren unter anderem mehr stadtnahe Dauerparkplätze sowie Bauplätze in der Kernstadt. Diese wollen nun ihre Kontakte zur Initiative 'Mitten in Marktoberdorf' nutzen, um ihre Ideen dort einzubringen. Die Lenkungsgruppe soll dann dem Gesamt-Stadtrat entsprechende Vorschläge unterbreiten.

    Bei dem Treffen wurde auch die 'schlechte Kommunikation' bei dem Festzeltverbot am Stadtplatz nach dem Gaudiwurm bemängelt. Statt nur 'rigoros' abzusagen, hätte die Stadt gleich Alternativstandorte anbieten können, meinte Alexander Stiefenhofer. Dem entgegnete Maaß: 'Früher hätte man ein, zwei Tage später nochmals nachgefragt. Heute meint jeder, sofort an die Öffentlichkeit gehen zu müssen.' Insgesamt war die Gesprächsatmosphäre nach Ansicht der Beteiligten bei dem Treffen im Rathaus aber gut: Beide Seiten sprachen von einem 'konstruktiven Gespräch'.

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