Trotz der Corona-Pandemie erwartet den Landkreis finanziell nochmal ein stabiles Jahr. Die Spielräume werden jedoch enger. Darüber informierte Kreiskämmerer Sebastian Seefried im Ausschuss für Wirtschaft und Tourismus des Unterallgäuer Kreistags. In diesem Gremium findet traditionell der Auftakt zu den Beratungen über den Kreishaushalt statt. Bis der Kreistag im März kommenden Jahres über den Etat entscheidet, wird nun in den verschiedenen Ausschüssen darüber diskutiert.
Steuereinnahmen kommen mit zwei Jahren Verzögerung
Obwohl sich die Corona-Krise schon jetzt auf die Steuereinnahmen der Unterallgäuer Gemeinden auswirkt, ist der Landkreis hiervon zunächst noch nicht direkt betroffen. Denn: "Die Steuereinnahmen kommen mit zwei Jahren Verzögerung beim Landkreis an", erklärte Seefried. Die Umlagekraft, also die Bezugsgröße für die Kreisumlage, steige mit drei Prozent sogar leicht. Damit würde der Landkreis, bei einem gleichbleibenden Hebesatz für die Kreis- und die Bezirksumlage, im kommenden Jahr etwas mehr Geld einnehmen als heuer. Allerdings sei der Anstieg der Umlagekraft um drei Prozent ein Bruchteil der Vorjahre. Die allgemeine Kostensteigerung im Bereich Bauen, Personal und Soziales könne damit aller Voraussicht nach nicht ausgeglichen werden.
Einnahmen sinken und Ausgaben steigen
Die Steuereinnahmen der Gemeinden sind bis zum dritten Quartal dieses Jahres um 7,7 Prozent zurückgegangen. Ein Rückgang habe sich bereits vor der Corona-Pandemie abgezeichnet - allerdings nicht in diesem Ausmaß. "Es war bereits letztes Jahr absehbar, dass die Spielräume bei der Finanzplanung schrumpfen", sagte der Kämmerer. Corona habe diese Entwicklung jedoch beschleunigt. Der Landkreis befinde sich hier in einem Spannungsfeld. Denn während die Einnahmen sinken, würden die Ausgaben weiter steigen. Der Landkreis bekomme immer mehr Aufgaben zugewiesen und müsse dadurch ständig steigende Personal- und Sachkosten stemmen.