Das Heulen wird immer lauter - plötzlich: Alarm! Verdutzt, fast ungläubig schauen sich die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Schwangau an, springen auf, einige schlüpfen dabei aus ihrer Festuniform, die sie für die Floriansfeier angezogen hatten und rennen zur Ausgangstür. Dass sie allzeit bereit sind, haben die Feuerwehrleute jetzt bei ihrer Hauptversammlung unter Beweis gestellt.
Erst wenige Minuten zuvor hatte Bürgermeister Reinhold Sontheimer die jährliche Dienst- und Mitgliederversammlung eröffnet und alle zum Festmenü eingeladen. Der Vorspeisensalat war gerade aufgetragen, als der Alarm losging. Nach einigen Minuten der Hektik kehrten die meisten Feuerwehrmänner zurück: Türöffnung für eine hilflose, alleinstehende Seniorin in Alterschrofen. Der war die Haustüre zugefallen, niemand kam mehr rein zu ihr und sie selbst konnte nicht von innen öffnen. Ein stürmischer Auftakt einer sonst ruhigen Hauptversammlung. Letztendlich konnte sie nach einer Stunde fortgesetzt werden - mit der Erfolgsmeldung: "Die Türe ist wieder offen."
Kommandant Siegfried Janta dankte den 90 Aktiven für ihre Einsatzbereitschaft. Erfreut hob er den Zuwachs durch zwei neue aktive Mitgliedern hervor. Eine Zusammenfassung der Einsätze 2010 folgte: darunter viele Stunden von Sicherungsdiensten bei örtlichen Veranstaltungen.
Über 1000 Stunden im Einsatz
"Die durchschnittliche Stundenzahl für alle Feuerwehrdienste beträgt im Landkreis rund 3000 Stunden jährlich. Unsere Feuerwehr kommt allein schon auf 1020 Stunden", verdeutlichte Janta die Belastung in einem Touristenort. Er hob hervor, dass die Schulung von Kindern, Schülern und Lehrern im Umgang mit Löschgeräten erfolgreich war und weiter notwendig sei.
"Die Bürger sollten das mehr schätzen und die Feuerwehr unterstützen, auch dadurch, dass sie Mitglieder im Feuerwehrverein werden", rief Gemeindeoberhaupt Sontheimer auf.
Für den Feuerwehrverein Schwangau berichtete Vorsitzender Michael Merath: Mit 16 Neuzugängen hat der Verein 431 Mitglieder. Aus einem ruhigen Vereinsjahr hob Merath das Dorfsportfest, das Sommerfest, den Feuerwehrball und den Vereinsausflug ins Altmühltal hervor. Schriftführer Peter Reinelt erinnerte an einzelne Sitzungen und Besuche bei benachbarten Wehren.
Bei den Ehrungen betonte Peter Einsiedler aus dem Vorstand des Kreisfeuerwehrverbands Ostallgäu die Leistungen der Feuerwehr und lobte den Einsatzwillen unter Gefahr für Leib und Leben.