Seit Jahrhunderten gibt es den Kaufbeurer Wochenmarkt. Er findet in der Regel jeden Donnerstag in der Kaiser-Max-Straße statt. Ferner wird samstags der Wochenmarkt in Neugablonz veranstaltet. Beide sind ausgesprochen beliebt. Wir haben die Händler daheim besucht - und stellen sie in dieser Serie vor. Im sechsten Teil geht es um die Feinkäserei Stich.
Goldgelb schimmert er in der Nachmittagssonne. Blitzblank ist die Oberfläche. Er hat mittlerweile eine ordentliche Reife erlangt. Oliver Stich schaut auf seinen ganzen Stolz. >, sagt er über den Panel Van. Mit dem Oldtimer-Lieferwagen ist die Feinkäserei Stich aus Ruderatshofen auf Wochenmärkten in der Region präsent. Noch augenfälliger ist der Hänger in Form einer riesigen Milchkanne, aus der heraus das Familienunternehmen seine Spezialitäten anbietet. Das auffällige Fuhrwerk hatten die Stichs einst angeschafft, da sie anfangs auf dem Kaufbeurer Wochenmarkt noch etwas abseits platziert wurden. >, lacht Stich.
Das alles ist aber nur die Fassade. Bekannt ist die Feinkäserei für ihre Weichkäsesorten, vor allem für den Romadur. Die rund 20 eigenen Produkte werden in Ruderatshofen von 35 Mitarbeitern produziert, verpackt und vermarktet. Sie verarbeiten täglich rund 30000 Liter Milch, die von den Bauern in der Region geliefert wird. 500 Tonnen Käse entstehen auf diese Weise jährlich. Das 1895 gegründete Unternehmen kennt viele Vertriebswege dafür. Neben den Wochenmärkten in Kaufbeuren und Neugablonz sowie weiteren Städten in der Region werden Käsefreunde in den eigenen Läden in Ruderatshofen und Marktoberdorf fündig, ebenso in Lebensmittelgeschäften anderer Unternehmen. In der > am Stammsitz halten die Produkte Eingang in zahlreiche Gerichte auf der Speisekarte. Sogar über das Internet lässt sich das Milchprodukt mittlerweile bestellen.
>, sagt Oliver Stich (40), der das Unternehmen mit seinem Bruder Laurent (43) und der Hilfe der ganzen Familie in vierter Generation führt.
Dass sich der Kunde mit all seinen Sinnen durch Käse ansprechen lässt, zeigt die Familie mit ihrer Firmenphilosophie. In der > dürfen Touristen und Stammkunden den Mitarbeitern bei der Produktion zuschauen. Dort wird handgekäst, der Bruch manuell bearbeitet und ausgeschöpft. Die Portionierung und das Umschlagen wird ebenfalls keiner Maschine überlassen. Die Reifung in den Kellern gilt indes als streng gehütetes und alt überliefertes Familiengeheimnis.
Vieles hat sich verändert, seitdem Firmengründer Josef Stich den > produzierte, einen würzigen Rotschmierkäse in Form eines Ziegelsteins, der bis heute hergestellt wird. Eines gilt trotz moderner Produktionsstätte aber nach wie vor: >, so Oliver Stich. Honoriert wird die Qualität regelmäßig durch internationale Auszeichnungen. Geadelt fühlt sich das Haus aber vor allem durch die Nachfrage auf dem Wochenmarkt. >, sagt Stich. >