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Feine Töne von Polizei und Militär bei Konzert in Hirschegg

Euro-Blasmusik

Feine Töne von Polizei und Militär bei Konzert in Hirschegg

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    Feine Töne von Polizei und Militär bei Konzert in Hirschegg
    Feine Töne von Polizei und Militär bei Konzert in Hirschegg Foto: laurin schmid

    So werden die 'Banditenstreiche' zu einem Vergnügen: Mit Charme und Schwung, mit Präzision und Witz zieht die Ouvertüre zu Franz von Suppés Operette vorüber. Dieses Stück der sogenannten 'leichten Muse', das so schwer zu realisieren ist, zeigt: Das Polizeiorchester Bayern hat sich zu einem bemerkenswerten Klangkörper entwickelt. Seit sechs Jahren leitet es Johann Mösenbichler, und der Linzer Musikprofessor sorgte jetzt auch mit diesem Ensemble für den künstlerischen Höhepunkt der kleinen Reihe 'Euro-Blasmusik 2011' im Kleinwalsertal.

    Drei Tage lang präsentierte dort das Euregio-Musikfestival internationale Polizei- und Militärorchester sowie einige regionale Kapellen, verbunden mit Demonstrationen, bei denen sich Walser Sicherheits- und Rettungskräfte vorstellten. Den Schauwerten setzte Mösenbichler die Klassik entgegen: Beethoven, Bizet, Ravel. Anspruchsvolle Literatur, die auch im Blasorchester-Arrangement ihre Qualität behält. Dramatisch und mitreißend gestaltet sich der Freiheitskampf in Beethovens 'Egmont'-Ouvertüre, stimmungsvoll und sensibel ersteht die provencalische Klangwelt in Ausschnitten aus Georges Bizets 'L’Arlésienne', effektvoll und unerbittlich steigert sich die Spannung in Ravels 'Boléro'.

    Aber auch mit Originalliteratur für Blasmusik weiß dieses Berufsorchester zu punkten, etwa in dem sehr differenziert gespielten Marsch 'Die Sonne geht auf' von Rudi Fischer oder der sinfonisch glanzvollen Suite 'City of Music' von Alfred Reed.

    An solch hohe Messlatte reichten die Militärmusik Vorarlberg und die Polizeimusik Sankt Gallen, die ein weiteres Gala-Programm im Walserhaus bestritten, nicht ganz heran. Sie zeigen sich eher als Spezialisten: Die Bregenzer, bei denen viele Grundwehrdiener an den Pulten sitzen, achten auf Klarheit der Struktur und Pfiff beim Swing, die Schweizer, ein reines Amateur-Ensemble, setzen auf flotte Unterhaltung mit Rock, Pop und etwas Jazz.

    Ein weiteres Amateur-Ensemble, die Rainermusik aus Salzburg, beschwor dagegen bei Zapfensteich und Marschkonzert altösterreichische Militärtradition. Sie erinnerte an ein legendäres Regiment und pflegt die Marschmusik auf hohem Niveau, etwa mit manchmal auffallend feinem, eleganten Ton.

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