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Erstmals Schüler der französichen Insel La Réunion am Gymnasium Marktoberdorf

Französisch

Erstmals Schüler der französichen Insel La Réunion am Gymnasium Marktoberdorf

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    Erstmals Schüler der französichen Insel La Réunion am Gymnasium Marktoberdorf
    Erstmals Schüler der französichen Insel La Réunion am Gymnasium Marktoberdorf Foto: Tobias Bunk

    Ein exotischer Französischaustausch hat dieser Tage am Gymnasium Marktoberdorf Premiere: Zu Gast sind 33 Austauschschüler sowie drei Lehrer von der Insel La Réunion bei Madagaskar, die zu Frankreich gehört. Neue Schüleraustausche mit Festlandfrankreich aufzutun, sei schwierig, sagt Josef Müller, Fachbetreuer Französisch:

    "Deutsch ist dort nicht mehr so wichtig." Er freut sich aber, eine Schule aus der Kleinstadt Bras-Panon (15 000 Einwohner) auf La Réunion gewonnen zu haben. Das dortige Gymnasium "Paul Moreau" hatte in Marktoberdorf angefragt. Von hier beteiligen sich 28 Zehnt- und Elftklässler, die erst in der zehnten Klasse mit Französisch beginnen, am Austausch. Meistens auf Französisch

    'Servus' haben die Franzosen schon gelernt. Meistens wird aber Französisch gesprochen. Gut für die Marktoberdorfer Spätbeginner, die jetzt viel üben können. 'Wenn es nicht klappt, versuchen wir es mit Deutsch, Englisch und Händen und Füßen', sagt Miriam. 'Viele unserer Schüler können sich schon sehr gut verständigen', meint Stellvertretende Schulleiterin Susanne Jehl. Schwerer hätten es nur diejenigen, die erst seit einem halben Jahr Französisch lernen.

    In den Familien übersetzen die gastgebenden Schüler. 'Die Deutschen hier sind sehr warmherzig und gastfreundlich', findet Kelly. Mit dem hiesigen Essen hätten die Gäste keine Probleme. Fleisch essen sie sehr gerne und auch Kässpatzen haben sie schon probiert.

    Hier ist alles viel billiger

    Sehr überrascht waren die Gastschüler hier von den Preisen: 'Alles ist viel billiger als bei uns', erzählt Romain. 'Weil dort alles importiert wird', hat Gastgeber Kilian schon erfahren.

    Die günstigere Sonnencreme sollten die Marktoberdorfer für den zweiwöchigen Gegenbesuch im Oktober deshalb am besten von zuhause mitbringen, meint die Organisatorin der Gästegruppe, Nathalie Miolon-Weber: 'Aber mit Lichtschutzfaktor 40.'

    Die Inselfranzosen – die hier zum ersten Mal Schnee und Hagel erlebten – sind froh, dass es nun wärmer geworden ist. Auf La Réunion sinke die Temperatur fast nie unter 25 Grad, erzählen sie. Dafür ist es dort aber sehr feucht und schwül.

    Von den Ausflügen hat die französischen Gäste bisher die Schifffahrt auf dem Bodensee von Lindau nach Bregenz am meisten beeindruckt. Auf dem Programm stehen noch Schloss Neuschwanstein und München. In Marktoberdorf haben sie das Hartmannhaus besucht.

    Wie es weitergeht mit dem Austausch, wissen Jehl und Müller noch nicht. 'Vielleicht alle zwei Jahre', meint Müller. 'Es ist eben auch sehr teuer', sagt Jehl. Der Flug nach La Réunion kostet fast 1000 Euro. Trotz Zuschüssen müssen den größeren Teil davon die Eltern bezahlen. Viel Geld ist das auch für die französischen Schüler: 'Da müssen sie schon sparen', sagt Nathalie Miolon-Weber. Diesen Sonntag fliegen sie zurück.

    Eine weitere Gruppe Marktoberdorfer Gymnasiasten hat ihr Französisch gerade in Frankreich in Besancon aufgebessert. Dieser einwöchige Austausch besteht seit Jahren und richtet sich an Zehntklässler, die schon länger Französisch lernen.

    Englisch am Genfer See

    Exotisch ist auch der Englisch-Austausch mit einem Gymnasium am ansonsten französischsprachigen Genfer See. Das internationale 'Haut-Lac' besuchen 'Schüler von all over the world', sagt Jehl. Für eine knappe Woche waren die Schüler bereits in Marktoberdorf.

    Und im Sommer kommen italienische Schüler aus Trient in ihren Ferien ans Gymnasium. 'Sie waren schon in früheren Jahren in Kindergarten und Grundschule hier', erzählt Jehl. Inzwischen sind viele Schützlinge des 'Elternvereins für bilingualen Unterricht' ans Gymnasium vorgerückt.

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