Das Unternehmen Kunststofftechnik Bernt hat einen wichtigen Schritt gemacht, um seine drei Kaufbeurer Standorte an einem Firmensitz zusammenzuführen. Denn die neue Galvanik im Gewerbepark bekommt Zuwachs. Südlich der bestehenden Halle, die im Jahr 2009 gebaut wurde, entsteht nun ein Anbau, mit dem die Produktion deutlich erweitert wird.
Nach den Investitionen in Höhe von neun Millionen Euro für die hochmoderne Kunststoffgalvanik kostet die Erweiterung nun abermals rund 3,7 Millionen Euro. Zum Jahreswechsel werden die ersten Maschinen aufgestellt. Danach sollen dort nach und nach die beiden Standorte des Unternehmens in Neugablonz und Hirschzell zusammengeführt werden. 'Die Entscheidung für die Investition ist uns diesmal einfacher gefallen als vor vier Jahren', sagte Geschäftsführer Dr. Lars Wiegmann beim symbolischen ersten Spatenstich für die neue Halle. Damals hatte die Finanzkrise die Weltwirtschaft in ihrem Zangengriff. Dennoch reagierte das Unternehmen damals auf die steigenden Kundenanforderungen im Bereich neuer, hochwertigerer Beschichtungen und baute nach eigenen Angaben eine der modernsten Galvanikanlagen Europas. Das Unternehmen beschäftigt mittlerweile 170 Mitarbeiter und stellt als Zulieferer für die Automobil- und Haushaltswarenindustrie dekorative Bauteile aus Kunststoff her und verchromt die Oberflächen durch Galvanisierung. Zu den Spezialitäten gehören unter anderem gelaserte Oberflächen für sogenannte Hinterleuchteffekte, für das ein patentgeschütztes Verfahren angewendet wird.
Innerhalb der nächsten Monate entsteht nun auf rund 9000 Quadratmetern Grund ein weiteres Produktionsgebäude für Werkzeugbau, Spritzguss, Montage und Logistik sowie die Verwaltung mit rund 3400 Quadratmetern Nutzfläche. 'So bekommen wir zusätzliche Betriebsflächen als Voraussetzung für das geplante weitere Unternehmenswachstum', so Wiegmann. Künftig werde so aber auch der zurzeit hohe Abstimm- und Logistikaufwand zwischen den Standorten entfallen.
Kunststofftechnik Bernt sei in den vergangenen Jahren stark gewachsen, sagt Wiegmann. Neuaufträge habe das Unternehmen auch für die nächste Zeit bereits akquiriert, sodass dem Geschäftsführer bei einer sich insgesamt abschwächenden Konjunktur nicht bange wird. 'Wir rechnen mit einem weiteren Wachstum bei Umsatz und Beschäftigung', sagt Wiegmann.
Dies soll sich auch in der baulichen Entwicklung am künftigen Firmensitz im Kaufbeurer Gewerbepark niederschlagen. Dort hat sich der Betrieb bereits weitere Flächen für mögliche Erweiterungen als Option bei der Stadt gesichert.