So viele Zuhörer wie diesmal hat eine Gemeinderatssitzung in Opfenbach selten gehabt. Geschätzt 35 bis 40 kamen. War doch klar, dass endlich die Entscheidung zum Kultur- und Sportzentrum fallen würde. Die Beratung dauerte nicht allzu lange. Dann stand fest: Opfenbach bekommt sein Zentrum.
Nach fünf Jahren Diskussion um diverse Varianten und vor allem um die Finanzierung entschloss sich das Gremium bei zwei Gegenstimmen, Architekt Wolff Stottele sowie Fachplanungsbüros mit den Werkplanungen und Ausschreibungen zu beauftragen. Noch vor zwei Monaten stand das Projekt auf der Kippe, weil die Förderzusagen niedriger ausgefallen waren als erhofft und sich eine Finanzierungslücke aufgetan hatte.
Zwischenzeitlich wurde auch auf politischer Schiene noch einmal nachgehakt. Bürgermeister Matthias Bentz konnte seinen Räten sichtlich erfreut mitteilen, dass nun fast 200 000 Euro mehr aus den Töpfen von Städtebau- und Schulbauförderung fließen, als ursprünglich angekündigt. Insgesamt belaufen sich die Zuschüsse für das gut drei Millionen teure Kultur- und Sportzentrum auf nunmehr 733 000 Euro.
Um das Ganze zu stemmen, wird die Gemeinde 827 000 Euro aus den Rücklagen entnehmen und einen Kredit über 1,3 Millionen Euro aufnehmen.
Bei dem Bauvorhaben schlägt allein die Sanierung der alten Mehrzweckhalle mit fast einer Million Euro zu Buche, der Löwenanteil fließt in die Erweiterung mit Anbau. Bentz sprach von einem Projekt für die ganze Gemeinde, das bei der Nutzung ganz große Flexibilität ermögliche und das aus seiner Sicht nun 'absolut finanzierbar' sei.
Ratsmitglied Peter Straubinger stellte die Finanzierbarkeit dagegen 'extrem in Frage'. Schließlich seien nicht nur die Zuschüsse gestiegen, sondern auch die Gesamtkosten, die im September noch auf 2,68 Millionen Euro veranschlagt wurden. Die Belastung der Gemeinde käme also höher als zuvor. Auch seien Bühnentechnik und Außenanlagen noch nicht mit eingerechnet.
Andreas Trunzer war der Preis für ein einzelnes Projekt ebenfalls zu hoch. Christian Pelinka verwies auf die Eigenleistungen und Spenden, mit denen zu rechnen sei. Ein positiver Beschluss sei da eine 'eine Initialzündung'.
Einig waren sich die Räte, dass der Bau des Kultur- und Sportzentrums ein finanzieller Kraftakt ist und der Spielraum für andere Investitionen kleiner wird. Herbert Bader bemängelte die Praxis bei der Zuschussvergabe. Es täte 'grauenhaft weh', zu sehen wie lange der Staat braucht, um einen einfachen Zuschussantrag zu bearbeiten. Eine Zeit, die eben auch Preissteigerungen bei den Baukosten gebracht habe.