Auf dem Ruder eines Öltankers sind drei Migranten von Nigeria zur Kanareninsel Gran Canaria gefahren. Elf Tag harrten die drei auf dem Ruder aus, ehe sie schließlich im Hafen von Las Palmas auf der "Alithini II" entdeckt wurden. Das berichtet die Organisation Salvamento Marítimo. Die Männer waren deyhdriert und unterkühlt. Sie wurden in Krankenhäuser auf die Insel gebracht.
Rund 4600 Kilometer auf Schiffsruder mitgefahren
Die Organisation, die der spanischen Seeschifffahrtsbehörde untersteht, veröffentlichte ein Foto, auf dem die drei Männer unter dem Schiffsrumpf auf dem Ruder sitzen und ihre Füße fast das Wasser berühren. Nach Angaben der Website "MarineTraffic", die Schiffe verfolgt, verließ das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff die nigerianische Stadt Lagos am 17. November und traf elf Tage später am Montag in Las Palmas auf Gran Canaria ein. Dabei legte die "Alithini II" rund 4600 Kilometer zurück. Die Männer waren nach Regierungsangaben aus Nigeria.
Kein Einzelfall
Migranten versuchten bereits in der Vergangenheit, als blinde Passagiere auf dem Ruder von Handelsschiffen zu den Kanarischen Inseln zu fahren. 2020 berichtete ein 14-jähriger Junge aus Nigeria der spanischen Zeitung "El País" von seiner zweiwöchigen Fahrt auf dem Ruder eines Schiffes. Er war ebenfalls von Lagos aus aufgebrochen. "Es ist nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein", twitterte Txema Santana, Journalist und Migrationsberater der Regionalregierung der Kanarischen Inseln. In solchen Fällen sei der Schiffseigner für die Rückführung der Migranten an ihren Ausgangsort verantwortlich, gab die Vertretung der spanischen Zentralregierung auf den Kanaren an.
11.600 Migranten erreichten heuer in Booten spanische Inseln
Tausende Migranten und Flüchtlinge aus Nord- und Westafrika haben in den letzten Jahren ohne Einreisedokumente die Kanarischen Inseln erreicht. Die meisten unternehmen die gefährliche Atlantiküberquerung in überfüllten Booten von der Küste Marokkos, der Westsahara, Mauretaniens und Senegals aus. In diesem Jahr erreichten nach Angaben des spanischen Innenministeriums bereits mehr als 11.600 Menschen die spanischen Inseln per Boot.