Mit einem Festakt wurde am vergangenen Samstag die neu gebaute Buchloer Kindertagesstätte (Kita) Don Bosco ihrer Bestimmung übergeben. 'Unser Haus für Kinder ist jetzt endlich da – es ist so wunderbar schön', hieß es in der 'Kindergartenhymne'. In der Tat reihten sich in diese Lobeshymne viele Festredner ein, die das gelungene Werk vorstellten.
Wesentliche Dinge mitnehmen
Weihbischof Anton Losinger erteilte dem Gebäude den kirchlichen Segen. In seinem Grußwort führte er aus, dass 'dieses Haus aus Stein' auch ein 'Haus aus Leben, Wärme, Herzlichkeit und Werten' sei. Es sehe in jedem Kind eine individuelle Persönlichkeit und jedes Kind werde dort individuell begleitet.
Jeder wisse, dass die Kleinen in der Lage sind, einem für 'zehn Cent ein Loch in den Bauch zu fragen', wie etwa: 'Was ist mit der Oma, die gestorben ist?'. Losinger sah darin die wichtigsten Fragen der Menschheit. Er wünschte, dass die Kinder in der Kita die wesentlichen Dinge für das Leben mitnehmen und sie sich nicht in Sackgassen verrennen.
Bürgermeister Josef Schweinberger ging auf die 'lange Tradition der Kinderbetreuung' in Buchloe ein. Sie habe ihren Ursprung im heutigen Franziskus-Kindergarten, gegründet im Jahr 1898. Mit dem Neubau von Don Bosco könne die Stadt jetzt nahezu alle Betreuungswünsche der Eltern erfüllen.
Kosten: 3,2 Millionen Euro
Die Entscheidung für den 3,2 Millionen Euro teuren Neubau als Ersatz des maroden Baukörpers sei goldrichtig gewesen – nicht zuletzt wegen der Förderungen aus dem Konjunkturpaket II, die durch die Bauträgerschaft der Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt möglich gewesen sei.
Schweinberger bedankte sich für die 'jahrzehntelange Bauträgerschaft unserer Kindergärten', insbesondere bei Stadtpfarrer Reinhold Lappat, Kirchenpfleger Hans Seitz und dem 'fürsorgenden Baubetreuer' Karl Kutter. Stellvertretender Landrat Alexander Müller lobte die neue Kindertagesstätte, die eine der größten im Ostallgäu sei, als 'ganz besonders gute' mit drei vorbildlichen integrativen Gruppen. Bereits bei der Planung sei eine Arbeitsgruppe gebildet worden, die letztlich für eine 'äußerst gelungene Gebäudestruktur' gesorgt habe. Außerdem sei so landkreisweit das größte Platzangebot im Krippenbereich entstanden.
Alten Baumbestand erhalten
'Chefarchitektin' Annette Degle stellte das Projekt im Detail vor. Die Aufgabenstellung sei 'spannend' und die Architekten gefordert gewesen, den modernen pädagogischen Anforderungen Rechnung zu tragen. Zusammen mit der Arbeitsgruppe habe man am Projekt gefeilt. Die kompakte, barrierefreie zweigeschossige Bauweise habe es unter anderem erlaubt, viel Freifläche und den alten Baumbestand zu erhalten. Bei der Besichtigung konnten sich die Besucher von der pfiffigen und zweckmäßigen Gebäudeeinteilung überzeugen.
Der Eingangsbereich ist als wichtiger sozialer Treffpunkt gestaltet worden.
Über die 'Himmelstreppe' mit viel Licht oben durch ein großzügiges Lichtband kommt man zum Spielflur des Obergeschosses, wo neben den Gruppenräumen auch individuelle Förderräume für Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie zur Verfügung stehen.
'Herausforderungen stehen an'
Degle übergab symbolisch einen gebackenen Schlüssel an die Kita-Leiterin Susanne Mrazek. Laut Mrazek werde es immer wichtiger, dem 'Elementarbereich' mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Sie versteht Bildung im Kindesalter als sozialen Prozess.
Die Bauleute haben 'ihr Möglichstes' getan, führte Karl Kutter aus – doch sie werden sich zurückziehen. Es liege nun in der Hand der Betreiber, den Wunsch des Weihbischofs nach Wärme, Herzlichkeit und Werten zu verwirklichen. Oder wie sich Stadtpfarrer Reinhold Lappat ausdrückte: 'Herausforderungen stehen an'.