Für Buchloes Bürgermeister Josef Schweinberger war der Anlass Grund genug, um den ganz großen Bogen zu spannen: Auf den Tag genau vor 130 Jahren sei in Berlin das erste amtliche Telefonbuch verlegt worden, nun folge das Glasfaserkabel, das den Buchloer Ortsteil Honsolgen mit schnellem Internet versorgt.
>, sagte Schweinberger. Er und die Vertreter der beteiligten Unternehmen wurden bei dem symbolischen Knopfdruck im Buchloer Rathaus nicht müde, die Bedeutung einer zeitgemäßen Breitbandversorgung zu betonen. Allerdings kam die offizielle Inbetriebnahme etwas verspätet: Seit Anfang Juli stehen den 300 Haushalten und rund 30 Gewerbetreibenden in Honsolgen Internetanschlüsse mit einer Bandbreite von bis zu 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung. Bislang waren dort nur geringe Übertragungsraten möglich. Basis des Netzes sind rund 1,5 Kilometer neue Glasfaser- und Kupferleitung, die die LEW-Tochter Telnet in den vergangenen Monaten verlegt hat. Da Internet- und Telefonsignale in Glasfaserleitungen anders als bei Kupferkabeln kaum gedämpft werden, sind mit dieser Technik auch bei großen Erschließungsdistanzen wesentlich höhere Übertragungsraten möglich.
An den nötigen Investitionen am Netz haben sich neben der LEW-Telnet und dem regionalen Anbieter M-net auch die Stadt Buchloe beteiligt. Ihr Anteil lag bei rund 110000 Euro, wobei 80000 Euro von Zuschüssen des Freistaats Bayern gedeckt werden. >, sagte Anton Gleich, Geschäftsführer bei M-net.
Um in den Genuss des schnellen Internets zu kommen, sind die Honsolgener Bürger vorerst jedoch an das Münchener Telekommunikationsunternehmen gebunden. Erst ab 2012 soll das neue VDSL-Netz in Honsolgen laut Gleich auch anderen Anbietern zugänglich sein - vorausgesetzt diese haben Interesse daran.
Auch nach Lamerdingen und Jengen wird Glasfaser verlegt
Gleichzeitig geht auch in der übrigen Verwaltungsgemeinschaft der Ausbau des Breitbandnetzes voran. Ein Überblick:
Lamerdingen Groß- und Kleinkitzighofen sowie Dillishausen sind bestens mit Internet versorgt, lediglich im Hauptort ist die Lage problematisch. Spätestens ab Herbst soll das laut Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft Buchloe jedoch der Vergangenheit angehören. Dann sollen die Baumaßnahmen der Firmen LEW-Telnet und M-net abgeschlossen und Lamerdingen aus Richtung Schwabmühlhausen mit Glasfaserkabel erschlossen sein. Im Ortsgebiet sind dann wie in Honsolgen Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde möglich. Die Kosten der Gemeinde liegen bei 126000 Euro, abzüglich der staatlichen Förderung bleibt ein Eigenanteil von knapp 40 000 Euro.
Waal Um die Ortsteile Bronnen, Emmenhausen und Waalhaupten mit schnellem Internet zu versorgen, hatte sich der Gemeinderat im Mai vergangenen Jahres für eine rund 80.000 Euro teure Tuner-Lösung der Firma Mvox entscheiden. Das Signal wird dabei verstärkt, sodass in allen Ortsteilen höhere Verbindungsraten möglich gewesen wären. Da jedoch Zweifel an dem technischen Konzept des Anbieters aufkamen, hat der Marktgemeinderat inzwischen seinen Beschluss aufgehoben. Ab Montag wird das Projekt nun erneut ausgeschrieben.
Hausen Da der Buchloer Ortsteil über die Ortsnetznummer von Waal zu erreichen ist (08246), ist auch die unbefriedigende Internet-Situation vom weiteren Vorgehen in der Marktgemeinde abhängig.
Jengen Auch beim > in der VG hat das Geduldsspiel vor dem Rechner bald ein Ende. Seit Beginn des Jahres arbeitet die Telekom daran, Jengen sowie die Gemeindeteile Weicht, Weinhausen und Beckstetten mit Glasfaser zu erschließen. >, sagt Michael Egger vom Bauamt. Die Kosten der Gemeinde liegen bei 180.000 Euro, 100.000 Euro Zuschuss kommen jedoch vom Freistaat. In Ummenhofen und Eurishofen passiert hingegen vorerst nichts. Beide Ortsteile hätten laut Bauamt von der Verstärkerlösung in Waal profitiert, mit dem Rückzug der Marktgemeinde hat sich das erübrigt. Da die Grundversorgung jedoch gesichert ist, sei kein > Handlungsbedarf gegeben, sagt Bürgermeister Franz Hauck. >