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Drei versierte Musiker lassen Scheidegg in barocker Festlichkeit schwelgen

Konzert

Drei versierte Musiker lassen Scheidegg in barocker Festlichkeit schwelgen

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    Drei versierte Musiker lassen Scheidegg in barocker Festlichkeit schwelgen
    Drei versierte Musiker lassen Scheidegg in barocker Festlichkeit schwelgen Foto: Veranstalter

    Zwei hervorragende Trompeter und ein versierter Organist haben in der Scheidegger Pfarrkirche St. Gallus eine feierliche Stunde gestaltet. Die drei aus der Region Allgäu-Oberschwaben-Bodensee stammenden Musiker Josef Fleschhut (Orgel), Hermann Ulmschneider und Tobias Zinser (beide Trompete), unternahmen mit den knapp 100 Konzertbesuchern einen Streifzug durch die barocke Literatur, und streuten zudem Orgelimprovisationen in ihr Programm ein.

    Schluss- und Höhepunkt des Abends bildeten einige Sätze aus Georg Friedrich Händels Wassermusik, die im Jahr 1717 den englischen König Georg I. bei einer Bootsfahrt auf der Themse derart erfreute, dass dieser sie so wird überliefert – mehrfach wiederholen ließ. Auch die Interpretation in der Scheidegger Kirche ließ Musiker wie Auditorium schwelgen in barocker Festlichkeit.

    Vielschichtige Stimmungen hat Händel in dieser Komposition verwoben, und die Aufführenden arbeiteten sie fein heraus. Melancholisch-sanfte Momente gestalteten sie neben tänzerisch-fröhlichen oder auch streng-getragenen.

    Breit und dicht legte Organist Fleschhut das berühmte Alla-Horn-pipe an, auf dem die bestens aufeinander abgestimmten Trompeter den fast schon triumphalen Glanz der Melodien entwickeln konnten.

    Tobias Zinser und Hermann Ulmschneider begegneten sich bei allen Stücken als ebenbürtige Instrumentalisten. Sie intonierten exakt und spielten in gleichem Maße kultiviert und kraftvoll. In fugenartigen Passagen verschränkten sie ihre Linien, für Echo-Effekte imitierten sie einander. Durch Antonio Vivaldis Concerto in C-Dur bewegten sie sich verspielt und dynamisch, während Josef Fleschhut mit der Orgel ein solides Fundament ausgestaltete.

    Dass auch die Scheidegger Steinmeyer-Orgel beweglich sein kann, bewies Josef Fleschhut mit zwei freien Improvisationen. Eher brav kam sein 'Intermezzo' daher, das sich aus einer einfache Melodie in C-Dur entwickelt. Bei seiner Improvisation zu einem spontan ausgewählten Kirchenlied ('Erde singe' aus dem Gotteslob) breitete der Organist eine Fülle von Stimmungen aus, die kaum hinter diesem Stück vermutet werden. Er variierte Harmonien, Tempi und Lautstärke um eine große Ausdrucksvielfalt zu erreichen: Von jubelnd über zögernd bis hin zu meditativ formulierte er die bekannte Grundmelodie.

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