Beim Westallgäu-Tag wächst zusammen, was zusammen gehört: Das Westallgäu - Landesgrenzen hin, Argen her. Einmal wird nach dem Urteil des Eglofser Gerichtstags "heanad" gefeiert, einmal "deanad". Heuer im württembergischen Amtzell, genauer gesagt im Weiler Pfärrich.
Und das bei schönstem Spätsommerwetter ganze drei Tage lang. Den eindrucksvollen Auftakt gestaltete am Freitagabend die Bürgerwehr Amtzell mit Spielmannszug und Justini-Grenadieren, die gemeinsam mit der Musikkapelle Amtzell die schon traditionelle Ehrenparade mit Serenade auf dem neu gestalteten Pfärricher Dorfplatz abhielten. Im voll besetzten Festzelt brachten alsdann die Vollgas-Musikanten aus dem bayerischen Weißensberg das Publikum schnell von Null auf Hundert. Mit von der Partie war neben dem Amtzeller Bürgermeister Clemens Moll auch sein Vorgänger Paul Locherer, der den Westallgäu-Tag in die Gemeinde geholt hatte und die Pfärricher Musikkapelle als Ausrichter des Festes. Kräftige Unterstützung fanden diese bei ihren Schützenkollegen und den Amtzeller Vereinen. Am Samstag spielte sich mittags die Harmonika-Gruppe Amtzell in die Herzen der Zuhörer, anschließend griff die Musikkapelle Pfärrich mit flotter Blasmusik ins Geschehen ein. Der Abend gehörte der Band >, die sich mit Pop, Funk und Oldies bei der Ü 30 Dirndl- und Lederhosenparty kräftig ins Zeug legte. Viel Zulauf gab es auch beim zweitägigen Westallgäuer Königsschießen im Schützenhaus des Schützenvereins Pfärrich. Kein Wunder, sollte hier doch der erste Westallgäuer Schützenkönig gekürt werden. Während sich schon mancher unter den 178 Teilnehmern freute, wenn beim Schuss auf die Scheiben >, landete Wolfgang Bernmeister mit einem 71,7-Teiler einen wahrhaft königlichen Schuss. Woher der frischgebackene Schützenkönig kommt? Natürlich aus Pfärrich!
Der sonntägliche Festgottesdienst im Zelt bot ein ganz besonderes Ereignis: Der Amtzeller Pfarrer Dr. Martin Schniertshauer weihte das abgenommene Turmkreuz der Pfärricher Wallfahrtskirche Mariä Geburt, die derzeit renoviert wird, und erläuterte, was neu in die Kreuzkugel hinzukommt. Die älteste Urkunde, die hier verwahrt wird, stammt aus dem Jahr 1721. Die Musikkapelle Amtzell, die schon den Gottesdienst musikalisch mitgestaltete, leitete dann in den Frühschoppen über. Hier war denn auch der obligatorische Bieranstich angesagt. Auch außerhalb des Festzeltes war einiges geboten: Hier rundeten eine Kunst- und Handwerkerstraße, Oldtimer-Traktoren, Führungen zur Kunstschmiede und alten Käserei, Bogenschießen und Kinderunterhaltung das Programm ab.