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Drei Bürgerehrungen bei der Bürgerversammlung in Heimenkirch

Bürgerversammlung

Drei Bürgerehrungen bei der Bürgerversammlung in Heimenkirch

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    Drei Bürgerehrungen bei der Bürgerversammlung in Heimenkirch
    Drei Bürgerehrungen bei der Bürgerversammlung in Heimenkirch Foto: ingrid grohe

    Mit etwa 200 Frauen und Männern war der Weber-Saal in Heimenkirch gefüllt – aber nicht eine Frage wurde gestellt bei der Heimenkircher Bürgerversammlung am Montag. Offenbar hatte Bürgermeister Markus Reichart mit seinem knapp einstündigen Rechenschaftsbericht alle Unklarheiten beseitigt, und mit Spannung wurde die Bürgerehrung erwartet, für die es laut Reichart dieses Mal mehr Vorschläge denn je gegeben hatte. Zwei Männer und eine Gruppe von Frauen erhielten schließlich die Auszeichnung: Josef Weiß aus Wolfertshofen, der seit 50 Jahren als Feldgeschworener für die Gemeinde im Einsatz ist, Dr. Gerhard Popp, der sich als Arzt und vielseitig engagierter Bürger Ansehen erworben hat, sowie das Basar-Team, das seit Jahren den Erlös seiner Veranstaltungen für gute Zwecke zur Verfügung stellt.

    Verantwortung für Grenzsteine

    Josef Weiß übt seit einem halben Jahrhundert eines der ältesten Ehrenämter der kommunalen Selbstverwaltung aus. Als Feldgeschworener arbeitet der 83-Jährige eng mit Vermessungsbeamten zusammen. Er trägt Verantwortung bei der Kennzeichnung von Grundstücksgrenzen im Gemeindegebiet, setzt Grenzsteine höher oder tiefer, wechselt beschädigte Grenzzeichen aus oder beseitigt sie. Wie alle Feldgeschworenen ist er auf Lebensdauer vereidigt und erfüllt seine Aufgabe, solange es die Gesundheit zulässt. In Bayern, so erläuterte Bürgermeister Reichart, gibt es aktuell etwa 20 000 Feldgeschworene. In Heimenkich seien es aktuell acht. 'Weitere sind herzlich willkommen', so Reichart.

    Chirurg, Sänger, Gemeinderat

    Dr. Gerhard Popp erhielt die Bürgerehrung als 'Würdigung seines Lebenswerks', sagte Markus Reichart in Anspielung auf die Oscar-Verleihung. Bei der Auflistung der Verdienste des 87-jährigen Heimenkirchers erwähnte er dessen Leistungen als Chirurg am Krankenhaus Heimenkirch bis zu dessen Schließung im Jahr 1978, sein Wirken als Mediziner danach in der eigenen Praxis und bis heute in der seines Sohnes, sein Engagement in der Kommunalpolitik (Gemeinderatsmitglied von 1972 bis 1996, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes von 1996 bis 2004) sowie für den Liederkranz, den er als Vorsitzender (1997 bis 2001), als stellvertretender Dirigent und bis heute als Sänger unterstützt hat.

    Wie es das Publikum von den Oscar-Verleihungen her kennt, reagierte der Geehrte mit einer rührenden Dankadresse auf seine Auszeichnung. Er wolle die Ehre weiterreichen an diejenigen, die ihn unterstützt hätten, so Popp. 'Es sind die Frauen gewesen', erklärte er und nannte unter anderem seine Ehefrau Marita und die Angestellten seiner Praxis.

    21 Frauen zählen derzeit zum Heimenkircher Basarteam, das sich als Verein den Namen 'Helfen verleiht Flügel' gegeben hat. 'Mit hohem Zeitaufwand und einer gehörigen Portion Nächstenliebe' setze sich diese Gruppe für andere ein, nannte Bürgermeister Reichart als Grund für die Ehrung. Entstanden ist die Initiative vor Jahren aus dem Elternbeirat des Kindergartens Arche Noah heraus.

    Inzwischen veranstaltet der Verein drei Basare pro Jahr, zwei für Kinder- und einen für Frauenkleider. Die Erlöse der Veranstaltungen in der Alten Turnhalle gingen an die Kindergärten im Ort, an die Grundschule, an das Kinderhospiz in Bad Grönenbach, an die McDonald’s Kinderhilfe und an das Familienpflegewerk Lindenberg. Über 5000 Euro seien auf diese Weise sinnvoll eingesetzt worden, sagte Reichart.

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