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Dorfladen: Das Geschäft der Familie Gilg in Asch besteht seit 150 Jahren

Dorfladen

Dorfladen: Das Geschäft der Familie Gilg in Asch besteht seit 150 Jahren

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    Dorfladen: Das Geschäft der Familie Gilg in Asch besteht seit 150 Jahren
    Dorfladen: Das Geschäft der Familie Gilg in Asch besteht seit 150 Jahren Foto: andreas hoehne

    Keine weiten Wege haben die Einwohner in Asch auch heute noch, um ihren Grundbedarf zu decken. Jedoch bereits seit etwa 150 Jahren bietet die Familie Gilg in der Dorfstraße Produkte des täglichen Bedarfs an. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Geschäft, das mittlerweile als Edeka-Markt fungiert, sogar noch kräftig erweitert.

    Auch wenn es keine schriftlichen Aufzeichnungen gibt, kann der heutige Inhaber Georg Gilg stolz eine Rechnung aus dem Jahr 1867 vorweisen. Diese belegt, dass der Großhändler Probst aus Kaufbeuren Waren an Anton Gilg in Asch geliefert hat. Die geschäftlichen Beziehungen zu diesem Handelsunternehmen, das später unter dem Namen 'Spar' auftrat, dauerten dann bis zu dessen Auflösung vor knapp 20 Jahren. Von 'fürstlichen Einnahmen' kündet eine weitere Beilage in dem alten Kassenbuch, das Georg Gilg sorgsam aufbewahrt hat. Die 50-Milliarden-Mark-Banknote stammt allerdings aus den Zeiten der Hochinflation. Aus den Kriegsjahren sind Lebensmittel-Bezugsscheine und Aufforderungen des Landratsamtes Kaufbeuren erhalten, doch den Zuckerbestand zu melden.

    Von Vater übernommen

    Im Jahr 1949 übernahm Georg Gilgs Mutter Martina das Geschäft von ihrem Vater Donath Gilg. Reichtümer ließen sich damit allerdings nicht verdienen, beweist eine Gegenüberstellung aus dem Jahr 1954. Demnach wurden Waren für 43 405 Mark bezogen und 44 290 Mark aus dem Verkauf erlöst. Doch Haupterwerb der Familie bildete seinerzeit die Landwirtschaft und deshalb gab es zu dieser Zeit sogar noch drei andere Lebensmittelgeschäfte in Asch.

    Eine Wende für das Familienunternehmen bedeutete es zweifellos, als der ausgelernte Einzelhandelskaufmann Georg Gilg das Geschäft im Jahr 1980 übernahm und zur Verwunderung der Nachbarschaft eine kräftige Erweiterung in Angriff nahm.

    Aus dem etwa 30 Quadratmeter großen Laden, in dem an der Theke viele Produkte noch offen verkauft worden waren, wurde ein moderner Selbstbedienungsmarkt mit mittlerweile 240 Quadratmetern Verkaufsfläche. In den folgenden Jahren war der 'Spar' in Asch deshalb auch das größte Geschäft weit und breit und die Kundschaft kam aus dem gesamten Fuchstal. Die Ansiedlung zweier großer Verbrauchermärkte in Leeder bedeuteten dann wichtige Einschnitte für den Ascher Betrieb.

    Reagiert haben Georg Gilg und seine Frau Marlis mit der Erweiterung der Angebote in 'Nischenbereichen'. So gibt es mittlerweile einen Getränkemarkt, man kann Lotto spielen und seit sechs Jahren befindet sich hier auch die Postfiliale für das ganze Fuchstal.

    In bestimmten Bereichen habe man wohl das größte Sortiment weit und breit, erklärt der Geschäftsmann, und verweist auf das breite Angebot an Schreibwaren und Schulbedarf. Auch an frischem Obst und Gemüse, Backwaren, Blumen und Pflanzen gibt es ein reichhaltiges Angebot.

    Mittlerweile betrachte er sein Geschäft als echten 'Dorfladen', meint Georg Gilg, er sei Dienstleister und biete einen Treffpunkt am Ort, an dem Neuigkeiten ausgetauscht werden. Auch wenn er und seine Frau Marlis nicht mehr wie früher 'rund um die Uhr' im Laden stehen, denke er so schnell nicht ans Aufhören und so werden die Ascher auch in den nächsten Jahren noch über einen eigenen Einkaufsmarkt verfügen.

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