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Die letzten Äbte von Irsee und Isny sind in Kaufbeuren begraben

Geschichte

Die letzten Äbte von Irsee und Isny sind in Kaufbeuren begraben

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    Die letzten Äbte von Irsee und Isny sind in Kaufbeuren begraben
    Die letzten Äbte von Irsee und Isny sind in Kaufbeuren begraben Foto: Markus Frobenius

    In Kaufbeuren liegen Irsee und Isny in gewisser Weise in enger Nachbarschaft. Denn auf dem Alten Friedhof sind die beiden letzten Äbte der Klöster von Irsee und Isny nebeneinander begraben. An der Kapelle befinden sich die Gedenksteine der Geistlichen. Personelle Verbindungen zwischen den beiden Klöstern reichen schon über 820 Jahre zurück.

    Die Bekanntschaft der beiden Äbte basierte auf der gemeinsamen Geschichte - und einem aus Sicht der Klosterbrüder traurigen Anlass: Denn seit 1802 folgte im Zuge der Säkularisierung die Auflösung der Abteien - in Irsee 1802 und in Isny 1803. Die beiden ihrer Klöster beraubten Äbte trafen sich in Kaufbeuren wieder. >, berichtet der Historiker Walter Plötzl. Dorthin kam auch der letzte Prälat von Isny, Rupert Ehrmann, der bereits 1803 sein Kloster verlassen musste. Als Grieninger (27. Abt von Irsee 1784 bis 1802) am 6. Februar 1809 als 67-Jähriger starb, ließ ihn Ehrmann auf dem Kaufbeurer Friedhof bestatten. >, so Plötzl.

    Doch Ehrmann (48. Abt von Isny) überlebte seinen Kollegen nur kurz: Er starb als 69-Jähriger ebenfalls in Kaufbeuren und wurde neben Grieninger beerdigt.

    Die Klöster wurden nach der Verweltlichung auf verschiedenste Weise genutzt: In Irsee waren Wohnraum, Rentamt und Kreis-Heil- und Irrenanstalt untergebracht. Dann war es lange Zeit ungenutzt gewesen, bis 1984 das Schwäbische Tagungs- und Bildungszentrum eröffnet wurde.

    Dagegen war das Kloster in Isny zunächst ein gräfliches Schloss, ehe es später als Unterkunft der Hitlerjugend und schließlich als Klinik und Pflegeheim genutzt wurde.

    Doch nicht nur die jüngere Vergangenheit, sondern auch die ältere hatte Ähnlichkeiten: Kloster Isny wurde um 1040 von einem Graf gestiftet, das Irseer Pendant um 1182 von einem Markgrafen.

    Der Ursprung des Irseer Klosters lag in dem Weiler Eiberg. Dort sollen ein Eremit und später ein Ritter sowie ein Priester eine Kapelle errichtet und eine fromme Gemeinschaft gebildet haben: >, erklärt der Historiker Christian Lankes. Das geschah auf Wunsch des Markgrafen, der kurz darauf seine Burg als Sitz der Mönche spendete. Dadurch wurde der aus dem Westallgäu gesandte Mönch, Werner von Isny, zum ersten Abt Irsees. Er führte zugleich auch die Regeln des Heiligen Benedikt im Ostallgäu ein und siedelte die Abtei an seinem heutigen Platz an.

    So stand das Kloster Isny sowohl am Anfang als auch am Ende der Geschichte des Irseer Klosters. Nun ruhen seit rund 200 Jahren die beiden letzten Äbte in Kaufbeuren nebeneinander.

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