Bei der Wende im Umgang mit Windkraftanlagen setzt Landrat Gebhard Kaiser auf die Unterstützung aller Parteien. Wie berichtet, können sich auch die Oberallgäuer auf mehr Windräder einstellen. Sind die bisher nur im nördlichen Landkreis erlaubt, so möchte Kaiser den Weg zu mehr Anlagen in der Region ebnen, regenerative Energien voranbringen. Kaiser: "Ich strebe den politisch machbaren Konsens an." Die Basis dafür soll vor der Sommerpause eine große Diskussion im Oberallgäuer Kreistag mit Experten schaffen. Dort, hofft Kaiser, könne man sich auf die Zukunftsstrategie einigen.
Die Diskussion im Kreis-Entwicklungsausschuss zeigte, dass die Politiker den Weg unterschiedlich sehen. Während etwa Toni Vogler (CSU) einer Ausweitung der Gebiete für Windräder eine Absage erteilte, will Kaiser eben das Gegenteil. Parteikollege Alfons Zeller hält große Fotovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarstrom in der Region für kritischer als die Windkraft. Roman Haug (FW) dagegen vermutet, dass sich in 20 Jahren niemand mehr daran stört, wenn er vom Grünten aus auf in der Sonne glitzernden Solaranlagen blickt. Es sei eine Chance, die Stromerzeugung zu dezentralisieren, da das neue Wirtschaftskreisläufe und Milliardeninvestitionen bringe. Haug: >
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Einigkeit fand, dass ein Wechsel in der Energiegewinnung den Rückhalt in Bevölkerung und Politik benötigt. >, forderte Sonthofens Bürgermeister Hubert Buhl (FW). Man könne nicht nur > (auf dem Meer) Windkraftwerke bauen, sondern müsse das vor Ort mittragen, betonte Anton Klotz (CSU). Auch Uli Leiner (Grüne) will > und >. Wenn sich die Bürger mit dem Thema identifizierten und sich an Anlagen beteiligen könnten, werde vieles einfacher. Zum Thema gehören für Leiner der sparsame Umgang mit Energie und weiteres Umdenken in Privathaushalten und Betrieben. In vielen Firmen liefen beispielsweise Computer unnötig den ganzen Tag durch.
Für Kaiser ist klar: Wenn der Stromverbrauch nicht steige, habe man schon viel erreicht. Denn moderne Geräte seien zwar effizienter, aber dafür steige ihre Zahl.
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Alfons Zeller machte deutlich, dass jede Energiewende Geld koste. Für die autarke Stromversorgung im Landkreis sei entscheidend, wie man Energie speichern könne. Ethische Fragen werfen für Zeller Biogaskraftwerke auf, denen Mais als Energieträger dient, während woanders Menschen verhungern. Das Thema Biogas sehen auch andere Kreispolitiker differenziert. So berichtete Leiner von steigenden Grundstückspreisen für Flächen zum Maisanbau. Auch Klotz bestätigte, dass der Anbau nachwachsender Rohstoffe den Druck auf die Milchvieh-Landwirte erhöhe.