Unter dem Motto 'Draußen umgeschaut' stellen der Landschaftspflegeverband Lindau-Westallgäu und die Heimatzeitung regelmäßig eine Tier- oder Pflanzenart vor. Diesmal der Laubfrosch. Der Laubfrosch (Hyla arborea) ist die kleinste heimische Amphibienart, die vornehmlich in tieferen Lagen auch im Landkreis Lindau beispielsweise an Weihern mit Röhricht oder Feuchtwiesen mit Gebüschen vorkommt.
Die leuchtend grünen Frösche verbringen den größten Teil ihres Lebens an Land, denn sie sind eine außergewöhnliche Froschart: die Finger- und Zehenspitzen sind als scheibenförmige Haftballen ausgebildet, die eine Art Klebstoff ausscheiden. Die Tiere können damit hervorragend klettern. So verbringen sie ihr Leben hoch oben und mit gutem Überblick auf Hochstauden, im Röhricht, Sträuchern oder gar Bäumen. Tagsüber dösen sie dort gut getarnt an Blättern und Ästen, nachts begeben sie sich dann auf die Jagd nach Käfern, Mücken oder Spinnen. Den Winter verbringen sie in Kältestarre an frostgeschützten Orten wie unter Moos, Wurzeln oder in Erdspalten. Zur Fortpflanzung benötigen die Laubfrösche dann aber doch das Wasser. Sie wandern ab dem zeitigen Frühjahr an gut besonnte und flache Laichgewässer. Dort finden sich die Männchen während der Laichzeit von April bis Juli zu Rufchören zusammen. Große Chöre sind bis in einem Kilometer Entfernung mit ihren meckernden Lauten zu hören. Die Töne erzeugen sie mit einer Schallblase an der Kehle, die fast bis auf Körpergröße anwachsen kann. Von den Rufen angelockt, kommen die Weibchen nur für eine Nacht zur Paarung ans Gewässer. 500 bis 1000 Eier werden an Wasserpflanzen abgelegt, die sich dann innerhalb von 40 bis 60 Tagen von Kaulquappen zu Jungfröschen entwickeln. Der Laubfrosch gehört zu den stark gefährdeten Amphibienarten in Bayern, der nach Flora-Fauna-Habitatrichtlinie streng geschützt ist.
Den Ruf des Laubfrosches kann man sich unter www.offene-naturfuehrer.de.