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Der Kampf der Bürgerinitiative Gesundes Wertachtal als Kabarett

Kraftwerksgegner

Der Kampf der Bürgerinitiative Gesundes Wertachtal als Kabarett

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    Der Kampf der Bürgerinitiative Gesundes Wertachtal als Kabarett
    Der Kampf der Bürgerinitiative Gesundes Wertachtal als Kabarett Foto: Stegen

    Mit der Feier ihres Erfolgs hat sich die Bürgerinitiative 'Gesundes Wertachtal' (BI) gehörig Zeit gelassen. Nachdem der erste als Freiluftfeier geplante Termin auf der Türkheimer Römerschanze im Mai buchstäblich ins Wasser gefallen war, traf man sich im Saal des Gasthofs Zum Kreuz in Siebnach.

    Aber auch hier war von einem 'Siegestaumel' nichts zu spüren. Das war auch schon bei der ersten Reaktion auf die Rücknahme des Kraftwerksbauantrags der Ettringer Papierfabrik im Oktober vergangenen Jahres nicht anders gewesen.

    Für den Vorsitzenden Karlheinz Hiesinger aus Lamerdingen und auch für Rechtsanwalt Wolfgang Baumann ist der Fall sowieso noch nicht ganz abgeschlossen. Nach dem ersten ungleich größeren Etappensieg fordere die Bürgerinitiative abschließend lückenlose Aufklärung über die Deponie: Dort sollten möglicherweise vor Jahrzehnten Abfallstoffe begraben worden sein. Außerdem wolle die BI das Gefährdungspotenzial der Deponie, vor allem für das Grundwasser, ermitteln.

    In Form eines kleinen Kabarettstücks – aufgeführt vom Theater Pagany – ließ die BI die einzelnen Etappen des Kampfes gegen Kraftwerksbetreiber und Genehmigungsbehörde Revue passieren. Zu dem Fest war auch Rechtsanwalt Wolfgang Baumann gekommen, der die BI als Kläger vor dem Verwaltungsgericht in München vertreten hatte. 'Ich bin gerne hierher gefahren zum Feiern', erklärte er seine weite Anreise aus Würzburg und seine Anwesenheit in Siebnach außerhalb normaler Bürozeiten. Und er fügt hinzu: Der 'Fall' sei in mehrfacher Hinsicht 'besonders' und schwierig gewesen und habe den Betroffenen in anstrengenden Tagen und Nächten alles abverlangt.

    Dabei könne ein Anwalt nur so gut sein wie der Mandant, der mit seinen Unterlagen, Recherchen und Informationen das Rüstzeug für die Strategie vor Gericht liefere.

    Und dann lobt auch Baumann die Solidarität der Bürgerinitiative, die bereits zuvor der Vorsitzende Karlheinz Hiesinger als 'Schlüssel zum Erfolg' hervorgehoben hatte – trotz teilweise 'schwieriger Beschlussstrukturen'. Hiesinger wirkte dabei wie ein Fels in der Brandung. Nicht zuletzt an seiner bedächtigen und moderierenden Art liegt es wohl, dass die Initiative noch existiert, während andere sich nach teils hitzigen und zermürbenden internen Debatten entnervt zurückgezogen haben.

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