Der Bezirk Schwaben hat seinen Denkmalpreis verliehen. Wie berichtet, ging er heuer auch nach Kempten und Kimratshofen. Die Auszeichnung wird seit 2002 vergeben und würdigt denkmalpflegerisch vorbildliche, innovative und kreative Sanierungen von Gebäuden. Diese werden von ihren Bauherren oft in Eigenleistung, mit finanziellem Einsatz und Sensibilität für denkmalpflegerische Belange saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.
"Denkmale bewahren heißt Heimat bewahren", betonte Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert bei der Preisverleihung. Einer der beiden mit 5000 Euro angesetzten Sonderpreise geht an Hermann Hagspiel für die denkmalpflegerische Sanierung des Fachwerkhauses Milchgasse 4 in Kempten. Das 1730 erbaute Gebäude wurde 2006 in die Denkmalliste aufgenommen und anschließend saniert. Heute beherbergt das Haus drei Wohnungen. "Das Gebäude spiegelt den Dialog von Denkmalpflege und zeitgenössischer Architektur auf gelungene Weise wider", sagte Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl.
Auch ein Anerkennungspreis in Höhe von 2500 Euro wurde vergeben: Für die Sanierung der Alten Schule geht er an die Katholische Kirchenstiftung St. Agatha in Kimratshofen. Das Gebäude aus dem 18.Jahrhundert sollte anfangs abgebrochen werden. 2009 und 2010 wurde es allerdings auf Betreiben von Kreisheimatpflegerin Ingrid Müller und Kirchenpflegerin Karin Hagspihl umgebaut. Die Kosten lagen dabei unter den Neubaukosten. Durch die Sanierung wurde ein wesentlicher Teil der Schul- und Pfarrgeschichte und das sehenswerte Kirchenensemble erhalten. "Die Maßnahme hat gezeigt, dass es mit Fachwissen und Einfühlungsvermögen wirtschaftlich überzeugende denkmalpflegerische Lösungen gibt", lobte Fassl. (az)
Bei der Verleihung des Denkmalpreises: Auf dem linken Foto sind Monika und Hermann Hagspiel sowie Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert zu sehen. Das rechte Bild zeigt: (von links) Architekt Michael Schmidbauer, Kirchenpflegerin Karin Hagspihl, Altusrieds Bürgermeister Heribert Kammel, Pater Thomasz Wesolowski und Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl. Foto: Andreas Lode