'A’ extra Vergelt’s Gott' an alle Hirten für ihre schwere Arbeit als Landschaftspfleger lässt unsere Leserin Kreszentia Tschugg aus Maggmannshofen bei Altusried ausrichten. Das hat sie zu ihrem Coupon für die 'Allgäuer Kranzrindprämierung 2011' geschrieben – und hinzugefügt: 'So bleibt eiser Allgäu gepflegt und kui Urwald.' Insgesamt 1096 Allgäuer haben heuer mitgemacht bei der Leser-Aktion unserer Zeitung und der Engelbräu Rettenberg. In enger Zusammenarbeit mit dem Alpwirtschaftlichen Verein würdigen wir den Beitrag der Älpler zur Brauchtumspflege ebenso wie ihre Leistung zum Erhalt der Kulturlandschaft. Das Kranzrind der Schwinggundalpe bei Thalkirchdorf, das Kreszenzia Tschugg am besten gefiel, hat es zwar nicht auf einen der drei ersten Plätze geschafft.
Aber, wie unsere Leserin Lissy Müller aus Sonthofen, die Aktion kommentierte: 'Die Kränze sind alle schön, jeder auf seine Art.' Alt und Jung haben teilgenommen – auch die Kleinen im Kindergarten St. Magnus in Marktoberdorf haben unsere Kranzrinder-Sonderseite vom 27. September genau angeschaut, mit abgestimmt und ihren Teilnahmecoupon auf eine hübsch gebastelte Karte mit bunten Bändern und zwei kleinen Rindern geklebt.
Krone, Kreuz und Spiegel
Gleich doppelt freuen kann man sich heuer in Obermaiselstein: Den allerschönsten Kranz hat nach Ansicht unserer Leser das Kranzrind der Mittelalpe beim dortigen Viehscheid gehabt. Auf Platz zwei kam das Kranzrind der Simonsalpe (auch als Kellersberg bekannt) beim selben Scheid. Platz drei ging nach Oberstdorf an die Schlappoldalpe.
Alfred Berchtold aus Kierwang, der auf der Mittelalpe heuer 173 Stück Vieh gesund durch den Sommer gebracht hat, kann sich nun über den Hauptpreis freuen: 150 Liter süffiges Engelbräu-Bier (oder alkoholfreie Getränke) erhält er als Beitrag für ein zünftiges Fest mit seinen Helfern.
Den wunderschönen Kranz mit Krone, Kreuz und Spiegel hat Berchtolds Cousine Doris Mück mit ihrer Mutter Else Berchtold gebunden und mit Silberdisteln, Hagebutten und Enzian geschmückt. Der Jury und auch vielen Lesern hat die klare, klassische Form und das harmonische Gesamtbild besonders gut gefallen.
Mit dem Alpsommer auf der Mittelalpe zwischen 1050 und 1750 Meter Höhe war Berchtold zufrieden. Neben Jungvieh hat er im Sommer stets sechs, sieben Kühe auf dem Berg, aus deren Milch er Bergkäse, Romadur und Schnittkäse macht. Dass es heuer zwischendurch mal mehr geregnet hat, war laut Berchtold nicht schlecht. Sonst wäre nach dem schneearmen Ende des Winters womöglich das Wasser ausgegangen, und auch das Futter wäre nicht mehr so gut gewachsen.
Den inzwischen auch beim Viehscheid in Obermaiselstein unvermeidbaren touristischen Rummel sieht der Hirte gelassen: Freilich, auch früher sei man ohne großes Publikum und ohne ausgebaute Straßen mit dem Vieh ins Tal gezogen, auch damals in Tracht: 'Die haben damals genauso ihren Stolz gehabt.' Dass heute drumherum ein regelrechtes Volksfest herrscht, 'ist halt so': Die Tradition müsse man pflegen – aber auch darauf schauen, dass die Gäste, gut versorgt mit Essen und Trinken, zufrieden heimgehen.
Unter allen Lesern, die bei der Aktion mitgemacht haben, wurden Gutscheine verlost – für schmackhaften Käse aus Allgäuer Sennereien und für ein gutes Essen im Brauereigasthof Engel in Rettenberg. Hier sind die Gewinner der Verlosung:
Carmen Kirchner aus Buchloe (Sennerei Hüttenberg, 70 €)
Familie Altvater aus Tannheim (Sennerei Untermaiselstein, 60 €)
Veronika Albrecht aus Schöllang (Sennerei Gunzesried, 50 €)
Franz Weber aus Markt Rettenbach (Brauereigasthof Engel, 40 €)
Sonja Obenaus aus Lindenberg (Brauereigasthof Engel, 30 €)
2. Platz (75 Liter Bier): Das Kranzrind der Simonsalpe (Kellersberg) bei Obermaiselstein haben unsere Leser zum zweitschönsten im Allgäu gekürt. Hirte Daniel Schmid aus Fischen hat auf der Galtalpe zwischen 1290 und 1320 Meter Höhe 70 Stück Jungvieh gehütet. Den prächtigen Kranz hat Schmids Schwester Claudia Simon gebunden. Foto: Jansen
3. Platz (30 Liter Bier): An die Schlappoldalpe bei Oberstdorf geht heuer der 3. Preis: Auf Deutschlands höchstgelegener Sennalpe (zwischen 1100 und 2000 Meter) hat Thomas Kirchbihler aus Rettenberg in diesem Sommer 72 Kühe und einen Stier gehalten. Den schönen Kranz hat Juliane Schleich aus Oberstdorf angefertigt. Foto: Michael Mang