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Dem Feuerball ein Denkmal am Ochsenälpelekopf gesetzt

Meteoriten

Dem Feuerball ein Denkmal am Ochsenälpelekopf gesetzt

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    Dem Feuerball ein Denkmal am Ochsenälpelekopf gesetzt
    Dem Feuerball ein Denkmal am Ochsenälpelekopf gesetzt Foto: Gisela Schroeder

    Zehn Jahre ist es her, dass ein nächtliches Schauspiel am Himmel in Südbayern die Menschen in Aufregung versetzte. 'Es hat am dämmrigen Himmel gezischt, gepfiffen, als ob ein kaputtes Flugzeug über uns hinwegrast. Ich sah mehrere helle Schweife am Himmel', erinnert sich Karl-Heinz Link aus Füssen, der an diesem Abend in Lagerlechfeld unterwegs war.

    Von der orangefarbenen Leuchtkugel, die mit 75 000 Kilometern pro Stunde auf die Erde zuraste, splitterten in rund 22 Kilometer Höhe drei bis vier Fragmente ab, die nach einigen Minuten Dunkelflug zwischen dem Ammerwaldsattel und Schloss Neuschwanstein niedergingen. Nun wurde diesem Ereignis ein Denkmal in Form einer Gedenktafel nahe der Fundstelle der Meteoriten-Bruchstücke gesetzt. Am Samstag wurde sie offiziell vorgestellt. Der Schwangauer Bürgermeister Reinhold Sontheimer erinnert sich dabei 'an einen Blitz wie eine große Sternschnuppe, die mit viel Geräusch zur Erde rast'. Er hatte die Bemühungen von Astronom Dieter Heinlein, Leiter des Feuerkugelnetzes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), um eine Gedenktafel von Anfang an unterstützt. Er ist sich sicher 'dass dieser Ort – wo Fundort und Fallort zusammentreffen – an der Nordflanke des Ochsenälpelekopfs viele Menschen berühren wird'. Er dankte dem zuständigen Revierleiter Rainer Döppl von den Staatsforstbetrieben Oberammergau, dem Bauhof und der Feuerwehr für die Zusammenarbeit beim Bau und Errichten der Tafel.

    Ulrich Köhler vom DLR sieht es 'als einen Wink der Götter, dass der Asteroid über Neuschwanstein gelandet ist'.

    Seit Juni 2003 hat sich das Leben von Ralph Sporn und Martin Neuhofer aus Ruhpolding, den beiden Findern von 'Neuschwanstein II' verändert. Mit einer topografischen Karte waren die Freunde schon seit zehn Wochen damals in den Bergen unterwegs, hatten Nächte im Schlafsack draußen verbracht und standen eines Tages vor ihrem Glück. Das etwa faustgroße Stück von fast zwei Kilogramm bargen sie aus einer circa fünf Zentimeter tiefen Mulde. 'Wir waren von Anfang an sicher, dass wir ein Teil des Asteroiden gefunden hatten', erklärt Ralph Sporn heute noch strahlend. Ganz anders ging die Suche der Physiker Karl Wimmer aus Nordendorf an.

    Er fand auf einer steilen Geröllhalde an der Nordflanke des Altenbergs in Tirol das mit 2843 Gramm bisher größte Meteoritenfragment. Durch eigene Berechnungen und Computersimulationen hatte er die Lage des 'Sterns' bis auf 120 Meter Abweichung ermittelt und war nach nur einem Tag Suche fündig geworden. Er wird weiter suchen, auch bei strömendem Regen, denn noch wartet das vierte Meteoritenteil auf seine Entdeckung.

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