Bei vier Gegenstimmen gebilligt hat der Gemeinderat Seeg die Änderungen des bestehenden Bebauungsplans 'Kiesabbau', die Neuaufstellung des Bebauungsplans 'Enzenstetten-West' und die Änderung des Flächennutzungsplans für die Erweiterung der Kiesgrube der Firma Goldhofer bei Enzenstetten. Zudem stimmte das Gremium der öffentlichen Auslegung zu.
Dem Beschluss vorausgegangen war eine längere Diskussion über die Grundwassersituation im Plangebiet. Da die Kiesgrube in östlicher Richtung erweitert und der Kies in Zukunft im sogenannten Nasskiesverfahren abgebaut werden soll, äußerten einige Gemeinderäte Bedenken, dass Gefahren für das Grundwasser entstehen könnten.
Insbesondere die unterirdische Fließrichtung des Grundwassers sei nicht zu 100 Prozent geklärt, so die Kritiker. Zwar würden Gutachten existieren, diese widersprächen sich aber teilweise. Gemeinderat Markus Berktold warnte vor der Gefährdung des angrenzenden Eisenberger Wasserschutzgebietes und möglichen Haftungsansprüchen gegen die Gemeinde Seeg.
Auch wenn das zuständige Wasserwirtschaftsamt die Gutachten, die keine Gefährdung sehen, als ausreichend betrachtet, müsse die Haftungsfrage abgeklärt werden, so Berktold. Bürgermeister Manfred Rinderle will diese Fragen mit dem Landratsamt abklären.
Geringfügige Änderungen am Vorentwurf für Bebauungsplan
Am Vorentwurf des Bebauungsplans 'Enzenstetten-West' wurden geringe Änderungen vorgenommen: Sie betreffen den Geltungsbereich – die Grenzen wurden leicht verschoben – und die Führung eines landwirtschaftlichen Wegs im Südwesten. Die Pläne werden einen Monat lang öffentlich ausgelegt und die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange und mögliche Einwände Privater abgewartet.