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Das Kemptener Kunstkabinett zeigt eine Werkschau von Joseph Schugg

Gedächtnisausstellung

Das Kemptener Kunstkabinett zeigt eine Werkschau von Joseph Schugg

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    Das Kemptener Kunstkabinett zeigt eine Werkschau von Joseph Schugg
    Das Kemptener Kunstkabinett zeigt eine Werkschau von Joseph Schugg Foto: irmgard rampp

    Es sind zauberhaft verklärende Lichtspiele, die den Bildern von Joseph Schugg ungeheure Ausdruckskraft verleihen. So liegt eine eigentümliche Behaglichkeit in der frostigen Kühle der Allgäuer Winterlandschaft. Ein magischer Sog zieht den Blick des Betrachters direkt in die Tiefe des Bildes, hin zu jenem Hoffnungsschimmer am Horizont.

    Die Botschaft des 1994 gestorbenen Kimratshofener Malers und Restaurators, der jetzt 90 Jahre alt geworden wäre, ist eindeutig, seine Bilder berühren die Seele, seine Kunst bedarf keiner Erklärungen. Wärmendes Sonnenlicht durchströmte bei der Vernissage den Garten des Kemptener Kunstkabinetts. Die musikalische Umrahmung vollzogen Mitglieder der Familie Schugg. Mit bewegenden Worten eröffnete Dr. Erich Farkas die Ausstellung. Landrat Gebhard Kaiser erklärte seine Bewunderung für Joseph Schuggs beeindruckende Persönlichkeit. >, sagte Ursula Winkler, Leiterin Kemptener Museen. Jedes seiner Bilder fasste er in einen eigenen Rahmen, die Malerei auf Rotgrund verleiht ihnen eine besondere Farbcharakteristik.

    Als einstige Praktikantin in der Schuggschen Werkstatt bezog sich Winkler auf dessen Leben und Wirken. Dabei hatte sie einige Anekdoten parat.

    So war Improvisation gefragt in Zeiten, als es zu Transportzwecken nur das Motorrad gab: Joseph Schugg nahm sich eine Klosterfrau als Sozia, der er die Heiligenfigur auf den Rücken band. >, resümierte Winkler. Denn trotz der vielen Arbeit als Restaurator (er wirkte in 120 Kirchen und Kapellen) nahm er sich Zeit für die Malerei.

    Mit 20 Jahren sei sie das > eingegangen, zu heiraten, sagte Lydia Schugg. Obwohl sie gewusst habe, dass ihr Mann nie sehr viel Zeit für die Familie haben würde. >.

    Die Ausstellung ist bis 28. August im Kemptener Kunstkabinett zu sehen. Geöffnet Mittwoch bis Samstag von 15 bis 18 Uhr, Sonntag von 11 bis 16 Uhr. Zur Person Joseph Schugg: (1921 - 1994) Joseph Schugg ist im August 1921 als Sohn eines Sattlermeisters in Kimratshofen geboren. Schugg besuchte die Klosterschule in der Benediktinerabtei Ottobeuren. 1938 schloss Joseph Schugg seine Lehre als Kirchenmaler ab; 1941 wurde der Kimratshofener zum Kriegsdienst einberufen.

    Nach der Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft im Jahr 1946 arbeitete er als Kirchenmaler in Leutkirch.

    Ein Stipendium ermöglichte ihm 1952 den Studienaufenthalt in Paris.

    1953 heiratete er seine Frau Lydia, aus der Ehe gingen vier Kinder (Reinhard, Regina, Marietta und Bernadette) hervor.

    1954 eröffnete er als freischaffender Kunstmaler und Restaurator seine Werkstatt in Kimratshofen.

    Bald galt er vom Bodensee bis Mittelfranken als Kapazität auf seinem Gebiet. Bei vielen Ausstellungen erwarb er sich einen hohen Bekanntheitsgrad weit über seine Heimat hinaus.

    Schugg starb im Oktober 1994.

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