Seit über einem Jahr stehen Clubs und Diskotheken still. David Süß, Vorsitzender der Fachabteilung Musik & Szene des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern: "Es ist nicht nur ein verlorenes Jahr für unsere Betriebe, sondern auch ein verlorenes Jahr für die Jugend."
Warnung: Vor leisem Sterben
Ein wichtiger Punkt für die Lebensqualität und Attraktivität einer Stadt seien also Clubs und Diskotheken. Süß warnt vor einem leisen Sterben eines eigentlich so lauten, bunten und vor allen Dingen wesentlichen Kulturguts: "In unseren Betrieben wird das Leben in einem gesicherten Umfeld gefeiert, vielleicht auch mal über die Stränge geschlagen, Grenzen ausgetestet, der Alltag vergessen, die Liebe gefunden – das Leben mit all seinen Facetten gelebt und erlebt. Wir fehlen."
Wirtschaftliche Einbußen enorm
Mit die ersten, die gleich zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 dicht machen mussten, waren Clubs und Diskotheken. Seither gab es auch keine Öffnungen, zumindest nicht im gewohnten Club-Stil. Voraussichtlich wird die Branche auch die letzte sein, die wieder durchstarten darf. Andere Einnahmequellen für Clubbesitzer gab es kaum bis gar nicht. "Betriebe, die ohne eigenes Verschulden ein derart großes Opfer für die Gesellschaft bringen mussten, darf man nicht im Stich lassen."
Lösungen für die Gelebte und geliebte Kultur
Schnelle, unbürokratische staatliche Hilfen wären laut Monika Poschenrieder, Vorsitzende des Fachbereichs Gastronomie, essenziell, um überleben zu können. Wir müssten "endlich lernen, mit Corona zu leben". Es gäbe mittlerweile Wege, die eine Öffnung der Branche zuließen: "verlässliche Impfungen, Schnelltests, Lüftungstechnologien und digitale Gästeregistrierung."
Zahlen
laut Bericht des Bayerischen Landesamtes für Statistik betrifft die Corona-Krise in Bayern:
- 313 Discotheken und Tanzlokale
- 483 Bars
- 105 Vergnügungslokale
Bilder aus der Zeit vor Corona
So hat man in Allgäuer Clubs und Diskotheken gefeiert, als es noch keine Corona-Pandemie und keine Lockdowns gab. DEHOGA und die Jugend hoffen, dass so zu feiern bald wieder möglich sein wird.