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Chefarzt der Kreisklinik Ottobeuren über Schmerztherapie

Vortrag

Chefarzt der Kreisklinik Ottobeuren über Schmerztherapie

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    Chefarzt der Kreisklinik Ottobeuren über Schmerztherapie
    Chefarzt der Kreisklinik Ottobeuren über Schmerztherapie Foto: Brigitte Unglert-Meyer

    Über Schmerz und Schmerztherapie hat Dr. Wolfgang Hofacker in seinem Vortrag in der Kreisklinik Ottobeuren gesprochen. Schmerz sei von Haus aus ein ganz wichtiges Warnsignal, bei Hitze am Herd zum Beispiel. Wenn aber diese Schutzfunktion verloren geht, so der Chefarzt der Anästhesie, beginne das Thema Schmerztherapie. Seit 1980 sei Ottobeuren ambulantes Schmerzzentrum und nach Hofackers Worten 'häufig eine der letzten Hoffnungen' für die Betroffenen.

    Wenn ein Patient in die Klinik kommt, habe er im Durchschnitt 25 spezialisierte Arztbesuche und Behandlungen hinter sich. Die Auswirkungen von Schmerz würden Menschen kraftlos und schlaflos machen, sie psychisch mit Angst und Qualen und zudem die sozialen Beziehungen stark belasten. In der Schmerztherapie werde die Schmerzübertragung blockiert. Der erfahrene Schmerztherapeut nannte den Fall eines bettlägerigen Patienten, der durch die Therapie wieder berufstätig geworden sei.

    Seit 1984 gibt es Medikamentenpumpen

    Neben Tabletten und Pflastern gegen den Schmerz würden in Otto-beuren seit 1984 Medikamentenpumpen in den Körper eingesetzt. Bei dieser Art der Medikamentenabgabe würden bei viel geringerer Dosis weniger Nebenwirkungen und Belastungen auftreten. Er wisse von einem Patienten, bei dem seit 27 Jahren sogar eine der ersten Pumpen immer noch funktioniere.

    Hofacker reichte den Besuchern verschiedene Pumpen, wie sie mittlerweile speziell auch für Kinder entwickelt wurden. Wie ein Herzschrittmacher werde die Pumpe im Bauch implantiert und ein Katheter um die Hüfte herum zum Wirbelkanal geführt.

    Bevor allerdings dieser Weg beschritten werde, führe er sehr eingehende Gespräche mit dem Patienten. Zudem gebe es eine Testphase mit einer außen tragbaren Pumpe. Es sei außerordentlich wichtig zu wissen, um welchen Schmerz es sich handle und wo unter Umständen erst eine Ursache zu beheben wäre. Schmerzen wie bei der Gürtelrose sollten seines Erachtens möglichst bald behandelt werden, um nicht chronisch zu werden.

    Ein bedeutender Teil der Schmerztherapie findet laut Hofacker in der Klinik statt, etwa wenn bei großen Eingriffen schon während einer Operation ein Schmerzkatheter gelegt wird. Oder wenn nach einer Operation mit Schmerztherapie begleitete Bewegungsübungen gemacht würden. In Ottobeuren gebe es dafür ein gut eingespieltes Team.

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