Mit 50 anwesenden Bürgern war die Hergatzer Bürgerversammlung in der Wohmbrechtser Turnhalle nur mittelmäßig besucht. Bürgermeister Uwe Giebl ging in seinem Rechenschaftsbericht auf die aktuellen Kennzahlen der Gemeinde sowie auf durchgeführte und anstehende Investitionen ein. Zudem gab der Rathauschef die jährlichen Kosten für gemeindliche Einrichtungen bekannt.
Zuschüsse fließen unter anderem an den Kindergarten (112 000 Euro), in den Straßenunterhalt (109 000 Euro), in die Turn- und Festhalle Maria-Thann (92 000 Euro) sowie an die Grundschule Wohmbrechts (73 000 Euro). An wichtigen Investitionen zählte der Rathauschef die energetische Sanierung des Rathauses (307 000 Euro) sowie Maßnahmen zur Dorferneuerung (150 000 Euro) auf. Erfreut zeigte sich Uwe Giebl, dass im Baugebiet Maria-Thann Süd von 16 Bauplätzen bereits 13 verkauft seien und zwei konkrete Anfragen für die restlichen drei Plätze vorlägen: 'Wir sind auf der Suche nach weiteren Flächen für Wohnbebauung, wobei wir unseren Schwerpunkt auf eine Lückenbebauung in Wohmbrechts legen werden.'
Auch die Bürger kamen zu Wort. Roman Engelhart brachte die Terminverschiebung bei den Sanierungsarbeiten des Rathauses zur Sprache und wollte Näheres zum Störfall im Klärwerk Hergatz wissen. Geschäftsstellenleiter Frank Achberger nahm zum Rathausumbau Stellung und machte unter anderem den aufwändigen Abriss des alten Treppenhauses, den Holzwurmbefall im Dachgeschoss sowie marode Elektroleitungen im Obergeschoss für die Bauverzögerungen verantwortlich.
Laut Achberger ist der Verursacher des Störfalls in der Hergatzer Kläranlage immer noch nicht ausgemacht, wobei die Analyse der Wasserproben sehr aufwändig sei. Zudem ermittle die Staatsanwaltschaft nach wie vor.
Martin Gsell fragte nach der Haftung von privaten Waldbesitzern bei Unfällen auf Wald- und Wanderwegen, da speziell im Degermoos eine Zunahme von Fußgängern und Radfahrern zu beobachten sei. Giebl erläuterte, dass Radler und Spaziergänger auf öffentlichen Wanderwegen diese auf eigene Gefahr und somit eigenverantwortlich nutzen würden, so dass bei Unfällen der Grundeigentümer in der Regel nicht belastet werde.
Dirk Schelten monierte, dass seiner Meinung nach gewisse Entscheidungsprozesse innerhalb der Gemeinde nicht öffentlich genug behandelt werden würden, worauf Giebl erwiderte, dass sowohl bei der Dorferneuerung als auch beim Projekt Schulhofumbau durch die öffentlichen Sitzungen des Gemeinderates genügend Öffentlichkeit hergestellt worden sei.