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Bregenzer Festspiele: Ein Double springt für den Tenor bei "André Chénier" in den See

Bregenzer Festspiele

Bregenzer Festspiele: Ein Double springt für den Tenor bei "André Chénier" in den See

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    Bregenzer Festspiele: Ein Double springt für den Tenor bei "André Chénier" in den See
    Bregenzer Festspiele: Ein Double springt für den Tenor bei "André Chénier" in den See Foto: matthias becker

    Da staunt das Opernpublikum am Bodensee, was die Bregenzer Festspiele ihren Künstlern abverlangen: Arien in luftiger Höhe, Tanz auf regennassen Plattformen, atemberaubendes Schauspiel auf einer aus 154 Stufen bestehenden Bühne. Und erst der Sprung in den See!

    Aus sieben Metern stürzt sich André Chénier in die Fluten, auf der Flucht vor seinen Verfolgern, den Jakobinern. Ob das nicht die empfindlichen Stimmbänder eines Tenors gefährdet, fragen wir Hector Sandoval, der bei der Premiere den Helden Chénier mimte. Der Sänger lacht verschmitzt und gesteht: > Dabei wäre der Mexikaner durchaus bereit gewesen, selbst den Sprung zu wagen. >, sagt er. Berechnungen hätten aber ergeben, dass der Hauptdarsteller nicht in der nötigen Zeit die Bühne umschwimmen, sich umziehen und die Haare trocknen kann - um dann passend zum nächsten Einsatz wieder im Stück zu stehen. Also springt nicht Sandoval, sondern ein Double, das sich bei der vorangehenden Fechtszene - für die meisten Zuschauer unbemerkt - auf die Bühne schleicht.

    Wind, Wetter und Mücken

    Herausforderungen erlebt der unternehmungslustige Mexikaner Sandoval in Bregenz dennoch genügend. Nicht nur Wind und Wetter stellen für die Solisten eine ständige Prüfung dar. Auch die elektronische Verstärkung der Stimmen birgt Tücken.

    Das kann ein bisschen Schleim im Hals sein, oder eine Mücke, die einem in den Mund fliegt, >> so Sandoval. Die Rolle des André Chénier gilt als schwieriger Part für Tenor-Solisten. >, erklärt der 41-jährige Sandoval, der schon vor einem Jahr am Tiroler Landestheater in Innsbruck als Chénier zu erleben war. >

    Obwohl er in der ersten Festspielwoche bei allen Aufführungen mit viel Applaus belohnt wurde, scheint der mexikanische Sänger selbst noch zu staunen über den eigenen Mut. Er gesteht: >

    Dank der dreifachen Besetzung der Hauptrollen kann Sandoval zwischendurch auch ein paar Tage Pause machen. Er besucht dann Festspielkonzerte, ruht sich aus - und schwimmt auch mal im See. >

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