Auf einer Mineralienmesse in Innsbruck hatte Reiner Augsten sein Schlüsselerlebnis: Kollegen ließen ihn kosten, dass das Leitungswasser wie frisch aus einer Quelle in den Bergen schmeckt, wenn sie es mit ihrer speziellen Mineralienmischung "vitalisierten". Augsten, der die Allgäuer Kristallwelten in Kappel betreibt, wo ihn auch immer wieder Besucher auf die Wasserbelebung ansprechen, nahm diese Idee mit heim nach Pfronten - und fand bei den Brauern vom Gasthof "Falkenstein" einen dankbaren Abnehmer. "Wir wollten sowieso etwas Neues bringen", erzählt Juniorchef Bastian Mögele. Da kam die Idee mit dem belebten Brauwasser als Grundlage für eine neue Biersorte gerade recht.
Eigener Pfrontener Name
Mit dem "Vitalbock" wird nun neben dem hausgebrauten hellen, dunklen sowie Weizenbier in einigen Wochen das erste Bier mit einem eigenen Pfrontener Namen angeboten. Dem gesellschaftlichen Trend zu Gesundheit und Vitalität soll das neue Saisonbier ebenso entsprechen wie dem Bezug zu den Bergen: Die knapp 45 Kilogramm Bergkristalle, die 12 Stunden lang im Brauwasser liegen, stammen aus den Schweizer Zentralalpen. Und da sie keine Stoffe, sondern nur Informationen ins Wasser abgeben, verstoßen sie auch nicht gegen das Reinheitsgebot.
"Ich bin selber gespannt"
"Ich bin selber gespannt, was dabei rauskommt", sagt Braumeister Stephan Rottenburger. Er denke aber schon, dass die "Vitalisierung" des Wassers einen Hintergrund und positive Effekte habe. Mit dem von den Bergkristallen belebten Wasser braut er einen traditionellen Maibock, der es mit einer Stammwürze von 16 Prozent und einem Alkoholgehalt von 6,5 Prozent auf jeden Fall in sich hat. Mild gehopft soll das unfiltrierte helle Starkbier zudem einen angenehm vollmundigen Geschmack haben. Ab Anfang Mai, wenn sie lange genug im Keller gereift sind, werden die 1000 Liter Maibock ausgeschenkt und in urigen Einliterflaschen verkauft.
Übrigens nur in den insgesamt fünf Gaststätten in Pfronten, Kempten und Kaufbeuren, die Mögeles Immobiliengesellschaft "Zur Rose" gehören, die aus der früheren Kaufbeurer Rosenbrauerei hervorging. Rund sechs Wochen, so schätzt die Brauerei, dürfte die Maibock-Menge reichen. "Sollte er richtig einschlagen, könnten wir den Vitalbock ja öfter im Jahr brauen", blickt Brauerei-Juniorchef Mögele schon mal voraus.