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Bosse geht rechtlich gegen falsche Behauptungen vor

Kaufbeuren

Bosse geht rechtlich gegen falsche Behauptungen vor

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    Bosse geht rechtlich gegen falsche Behauptungen vor
    Bosse geht rechtlich gegen falsche Behauptungen vor Foto: katharina dodel

    An die 400 Postkarten hat Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) von Menschen bekommen, die sich über die Schließung des Marktoberdorfer Krankenhauses aufregen. Zum Teil musste er sich dabei übel beschimpfen und sogar bedrohen lassen.

    Als Ursache dafür macht Bosse auch das "gezielte Streuen von Un- und Halbwahrheiten" in der Debatte aus. Und diese will der Verwaltungsratsvorsitzende des Kommunalunternehmens Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren nun nicht mehr hinnehmen. Stattdessen geht er ab sofort juristisch dagegen vor. So will er erreichen, dass Dr. Norbert Metschl, früherer SPD-Stadtrat in Marktoberdorf, ihn nicht mehr fälschlicherweise der Lüge bezichtigen darf. Außerdem kritisiert Bosse in einer Pressemitteilung scharf den Marktoberdorfer Stadtrat und Verwaltungsrat Wolfgang Hannig. Immer wieder wurde nach den Verwaltungsratssitzungen öffentlich bemängelt, dass die Abstimmungen über die Zukunft der fünf Krankenhäuser in Füssen, Marktoberdorf, Obergünzburg, Kaufbeuren und Buchloe geheim erfolgten. Bosse hatte bei einem Gesundheitsforum im Modeon Marktoberdorf erläutert, dass die Anträge dazu die Kaufbeurer Verwaltungsräte Sigrid Chmiel und Hans Reich gestellt hätten. Dr. Metschl behauptete daraufhin öffentlich, das sei gelogen, Reich habe keinen derartigen Antrag gestellt. Das sei nachweislich falsch, so Bosse, und deshalb gehe er gegen Metschl nun juristisch vor.

    Hans Reich selbst bestätigte gestern gegenüber der AZ, dass er den Antrag gestellt hatte. Metschl sieht den rechtlichen Schritten dennoch 'gelassen' entgegen. Sie zeigten nur 'die Methoden' Bosses. Metschl kündigte unserer Zeitung an, ein ostallgäuweites Bürgerbegehren weiterzuverfolgen, das den Ausstieg des Landkreises aus dem Klinikverbund zum Ziel habe.

    Den Unmut Bosses zog sich zudem der Marktoberdorfer Verwaltungsrat Wolfgang Hannig zu. In der Mitgliederversammlung der SPD Marktoberdorf hatte er zum Nachnutzungskonzept des Marktoberdorfer Krankenhauses gesagt: 'Wir hatten einen liebevoll gepflegten Mittelklassewagen und haben dafür ein Dreirad hingestellt bekommen!' Damit, so Bosse, erwecke Hannig den Eindruck, es habe schon wieder Kürzungen für Marktoberdorf gegeben.

    Stattdessen entspreche das beschlossene Konzept mit ambulantem OP-Zentrum und Geriatrie den Forderungen des Landkreises. Auch Hannig habe keine weiteren Abteilungen gefordert. Stattdessen schüre er 'weiter den Hass auf mich, indem er mir die nicht offenen und mehrmaligen Abstimmungen anlastet.' Doch sogar die Regierung in Augsburg habe diese Vorgehensweise für richtig befunden. Hannig beteuert, er wolle in keinster Weise Hass schüren. Allerdings habe auch er das Recht, den Abstimmungsmodus prüfen zu lassen. Deshalb habe er einen Fachanwalt eingeschaltet.

    Zudem weist es Hannig weit von sich, dass Repräsentanten des Ostallgäus wie von Bosse behauptet eine 'systematische Desinformation der Bevölkerung im mittleren Landkreis' betrieben. Vielmehr versuche sich Bosse als 'alleiniger Herr' des Unternehmens darzustellen. Zumindest will der Kaufbeurer OB nun falsche Tatsachenbehauptungen nicht mehr hinnehmen.

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