Seit Beginn dieser Woche haben sich im Rottachsee Blaualgen stark vermehrt. Wie das Wasserwirtschaftsamt Kempten feststellte, handelt es sich vor allem um sogenannte Ringelalgen (Anabaena), aber auch vereinzelt um Algen der Gattung Mikrocystis. Derzeit ist der gesamte Rottachsee mit Ausnahme des Vorsees bei Bisseroy betroffen.
Dr. Alfred Glocker, Leiter des Gesundheitsamtes Oberallgäu, rät, an den Stellen mit auffälligem Algenwachstum nicht zu baden und vor allem nicht durch Algenteppiche zu schwimmen. Insbesondere kleine Kinder sollten solche Stellen unbedingt meiden. Auch sollte beim Schwimmen möglichst kein algenbelastetes Seewasser verschluckt werden. Wer trotzdem baden möchte, sollten unbedingt die Duschen an den Freizeitanlagen (Trinkwasserqualität) zum Abspülen der Haut benützen.
Ursächlich für die Vermehrung der Blaualgen, die sich durch eine hellgraue Wasser-Trübung, milchig-graue Schlieren und großflächige Algenteppiche bemerkbar machen, sind vermutlich begünstigende Witterungsumstände der vergangenen Tage mit verhältnismäßig hohen Wasser- und Lufttemperaturen und ein > Nährstoffangebot.
Hautreizungen und Erbrechen
Diese Cyanobakterien können laut Dr. Glocker ungünstigstenfalls giftig wirkende Substanzen bilden wie das Mikrocystin, die zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizungen, geröteten Augen und Atemnot führen. Bei Auftreten solcher Beschwerden nach dem Baden im Rottachsee sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen und auch das Gesundheitsamt verständigen.
Derzeit ist nicht geklärt, ob durch die Blaualgen überhaupt Gifte freigesetzt werden. Das Gesundheitsamt hat Wasserproben gezogen und an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zur Analyse übersandt. Mit den Ergebnissen ist erst am Montag, 22. August, zu rechnen. Die Wasserqualität wird in der nächsten Zeit durch weitere Untersuchungen überwacht.