'Zum Andenken: Vom Leben und Sterben des Ernst Lossa' ist eine Dokumentation des 16-jährigen Gymnasiasten Sina Moslehi. Thema des nur aus Interviews bestehenden Films ist die Tötung von Behinderten und Kranken in der NS-Zeit am Beispiel von Ernst Lossa, der im August 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren/Irsee ermordet wurde. Moslehi erhielt dafür jetzt den Bertini- Preis.
'Mein Ziel ist es, die Menschen zum Nachdenken zu bringen und ihnen zu zeigen, dass die Reflexion auf die Vergangenheit und die Aufarbeitung von Geschichte zwingend sind, um sie in der Zukunft mit einer neuen, positiven Perspektive fortsetzen zu können', so der junge Filmemacher. 'Zum Andenken: Vom Leben und Sterben des Ernst Lossa' wurde bereits dreimal im Hamburger Lokalfernsehen ausgestrahlt und im November 2011 auf der Forensik-Fachtagung des Bildungswerks in Irsee vor über 200 Pflegepersonen gezeigt. Auf das Schicksal Ernst Lossas war Moslehi durch die Romanbiografie 'Nebel im August' des Irseer Autors Robert Domes aufmerksam geworden.
Dieser unterstützte ebenso wie der langjährige ärztliche Direktor des Bezirkskrankenhauses Kaufbeuren, Michael von Cranach, und Leiter des Bildungszentrums Irsee, Dr. Stefan Raueiser, die Recherchen des 16-Jährigen in Irsee und Kaufbeuren. 'Dass sich ein 16-jähriger Schüler in Hamburg mit unserer Heimatgeschichte auseinandersetzt, ist schon außergewöhnlich genug. Dass sein großes Engagement nun auch mit dem angesehenen Bertini-Preis gewürdigt wird, freut uns außerordentlich', so Raueiser.