Musikalische Grenzen sollen überschritten werden. So lautet das Versprechen für ein Benefizkonzert am kommenden Samstag in Immenstadt. Mitwirkende sind die 'Martin-Kerber-Big-Band', die 'Kerberbrothers Alpenfusion', die Fischinger 'Familienmusik Althaus' mit Instrumenten vom Schweizer Örgele bis zum Hackbrett und einige Überraschungsgäste.
Das Konzert wird vom Rotary-Club Oberstaufen-Immenstadt veranstaltet. Der Erlös kommt -inzwischen zum fünften Mal - dem Projekt "Krisensprechstunde" des Kinderschutzbundes Immenstadt zugute. Veronika Krull sprach mit Martin Kerber. Die Musikgruppen an diesem Abend - darunter auch die Formation mit Ihren Brüdern – sind sehr unterschiedlich. Sind damit schon musikalische Grenzüberschreitungen gemeint?
Martin Kerber: Eigentlich schon. Sowohl in der Besetzung als auch in Stil und Richtung. Der Begriff ist in einer gemeinsamen Sitzung mit dem Rotary-Club aus meinem Konzept entstanden. Ich wollte damit weg vom Nummern-Theater, nicht einfach Stück an Stück reihen. Ich war auf der Suche nach einem gemeinsamen roten Faden, nach einem gemeinsamen Nenner. Die Idee hatte ich schon nach dem Konzert im vergangenen Jahr, als mich der jetzige Rotary-Präsident Professor Alfred Bauer fragte, was machen wir im nächsten Jahr. Das Konzert damals war ein Höhepunkt, eigentlich nicht mehr zu toppen.
Dr. Bauer schlug einen Regionalbezug vor. Ich habe mir dann blitzartig schon vorgestellt, etwas mit Alphorn zu machen
Wie übertreten Sie die Grenzen im musikalischen Programm?
Kerber: Ja, es gibt das Alphorn, dieses Ur-Instrument, Jodler, regionale Musikstücke mit der Familienmusik Althaus, die wir Kerberbrothers dann mit einem anderen Rhythmus unterlegen. Wir schaffen gewissermaßen ein neues Stück. Ich versuche diese Kombination auch mit der Big Band, die so was noch nie gemacht hat. Man könnte es als Experiment bezeichnen.
Wollen Sie mit dieser Vielfalt ein möglichst breites Publikum erreichen?
Kerber: Ja, natürlich. Wir wollen die Liebhaber aller drei Sparten einfangen: die Fans einer Big Band, von den 'Kerberbrothers' und von der Familienmusik. Über Seppi Althaus bin ich auch auf einen anderen Weg gekommen, was die Moderation betrifft. Mir gefällt immer ein Abend mit Wort und Musik. Der Josef Althaus ist ja ein direkter Nachfahre vom Käsepionier Johann Althaus. Da kam mir der Dichter Peter Dörfler mit der Allgäu-Trilogie in den Sinn. Daraus werden kürzere Passagen vorgelesen, um eine Atmosphäre zu schaffen mit einem regionalbezogenen Thema und um die Zuhörer ein wenig zur Ruhe kommen zu lassen. Wer liest, ist noch offen.
Sie gestalten zum wiederholten Mal ein Benefizkonzert zugunsten des Kinderschutzbundes. Warum?
Kerber: Die Idee kommt vom Rotary-Club. Den Kontakt hatte damals der verstorbene Elmar Besserer (Schlagzeuger in der Big Band, Anm. d. Red.) hergestellt. Das Konzert war dann beim ersten Mal so ein Erfolg, dass es im nächsten Jahr eine Wiederholung gab. Das war dann wieder ein Erfolg, so dass der Club vorschlug, die Veranstaltung zu einer festen Einrichtung werden zu lassen.
Sie sind musikalisch viel unterwegs. Was ist Ihr nächstes größeres Projekt?
Kerber: Gleich am Tag darauf im Bayerischen Fernsehen treten wir 'Kerberbrothers' in der Sendung 'Wirtshausmusikanten' auf.
Das Benefizkonzert findet am Samstag, 22. Oktober, um 19.30 Uhr im Hofgarten in Immenstadt statt. Der Eintritt beträgt zehn Euro, für Jugendliche fünf Euro. Karten gibt es im Vorverkauf in den Geschäftsstellen des Allgäuer Anzeigeblatts sowie in der Gästeinformation Immenstadt, Telefon 08323/998877. Einlass, Abendkasse und Imbiss ab 18.30 Uhr. Die Sendung 'Wirtshausmusikanten' wird am Sonntag, 23. Oktober, um 19.45 Uhr im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt.