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Bahnhof Reutin würde Lindau Millionen kosten

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Bahnhof Reutin würde Lindau Millionen kosten

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    Bahnhof Reutin würde Lindau Millionen kosten
    Bahnhof Reutin würde Lindau Millionen kosten Foto: Matthias Becker

    Offenbar ist noch lange nicht klar, ob die Mehrheit der Lindauer den Bahnhof lieber auf der Insel halten oder aufs Festland verlagern will. Zwar hat sich die Mehrzahl der Redner beim Infoabend von Bahn AG und Stadt für den Inselbahnhof ausgesprochen, aber der Beifall der knapp 300 Zuhörer in der Inselhalle fiel für Reutin und die Insel gleich aus.

    Und bei einer kleinen, nicht repräsentativen Umfrage nach der Veranstaltung sprachen sich 67 für Reutin und nur 47 Lindauer für die Insel aus. Dabei hatte die Veranstaltung vor allem eins ergeben: Der Umzug des Bahnhofs wird für die Stadt Lindau sehr teuer. So begründete Bahn-Manager Volker Hentschel das Festhalten seines Unternehmens an den Plänen für Reutin unter anderem damit, dass eine teure Sanierung des Bahndamms nötig werde, wenn die Züge weiter auf die Insel fahren sollen. Das Geld würde sich die Bahn gern sparen. Das bedeutet aber wohl, dass der Bahndamm an die Stadt fällt. Möglicherweise hält der Damm noch ein paar Jahre länger, wenn keine schweren Züge mehr drüberfahren. Irgendwann aber ist die Sanierung unumgänglich. Nach den Kosten befragt, sprach Hentschel von einem niedrigen zweistelligen Betrag, sprich zehn bis 15 Millionen Euro.

    Hinzu kommen die Kosten für die Erschließung des neuen Bahnhofs. Stadträte gehen davon aus, dass Lindau wegen eines Reutiner Bahnhofs insgesamt bis zu 30 Millionen Euro aufbringen müsste. In der Diskussion spielte das aber nur eine Nebenrolle. Die Fragen und Beiträge drehten sich vor allem um den Bahnverkehr. So bestätigte Hentschel, dass er die Pläne für eine Bodensee-S-Bahn kennt. Er widersprach aber ausdrücklich, als jemand meinte, die Bahn sei an den Planungen beteiligt. Laut Hentschel handelt es sich um eine zwar verdienstvolle, aber rein private Initiative, die auf Jahre hinaus keine Chance habe, wahr zu werden.

    Der Bahn-Manager berichtete, dass weder Bund, noch Länder, noch Kommunen Geld zur Verfügung stellen für den nötigen Ausbau der Schienen, für die Bahnhalte und die modernen Züge.

    Vorrangig ist es für ihn deshalb, dass Fahrgäste den Lindauer Bahnhof gut mit dem Auto erreichen können. Und das sei auf dem Festland besser machbar als auf der Insel.

    Zum Thema Lärmschutz sagte Axel Boss, Mitarbeiter der Bahntochter DB Netz, dass sein Unternehmen bei einem Umzug des Bahnhofs nach Reutin beidseitig gut 1,5 Kilometer lange und drei Meter hohe Lärmschutzwände plane. Gebäude, für die dies als Schutz vor Lärm nicht ausreicht, würden auf Kosten der Bahn zusätzlich mit Schallschutzfenstern und ähnlichen Maßnahmen ausgestattet.

    Oberbürgermeisterin Petra Seidl wollte sich auf Nachfrage noch nicht äußern, ob sie für die Insel oder für Reutin ist: >

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