Natürlich, sagt Thomas Hübner (31), sei die Musik der Dreh- und Angelpunkt in seinem Leben. Oder er bekennt, dass er sich ein Leben ohne Musik nur sehr schwer vorstellen könne. Gott sei Dank habe er jenes Glück gehabt, sein größtes Talent zum Beruf machen zu dürfen. Aber ähnlich wichtig wie die Musik sind ihm die Texte seiner Songs. Ton und Wort im Gleichschritt.
Das eine könne auf das andere nicht verzichten. Ja ja, so sei das bei seiner täglichen Arbeit, wenn er seine akustische Gitarre in den Armen halte und komponiere.
Aus Thomas Hübner, dem Friseurlehrling ist Clueso geworden, ein angesagter Rapper, HipHoper, Songwriter, Produzent. Einer, der viele Gedichte liest, wenn er unterwegs ist von einem Auftrittsort zum anderen. Daraus entstehen unter anderem die Inhalte seiner Songs. Oder er bringt sie selbst in Gedichtform.
Er wolle ja nun wirklich nicht der große Besserwisser sein und dauernd mit erhobenem Zeigefinger auf der Bühne kundtun, was alles schief läuft in diesem Land. Und was man unbedingt besser machen könnte. 'Ich bin kein politischer Songschreiber', stellt er klar. Und doch will er, der gebürtige Erfurter, sich auch zu Dingen zu Wort melden, die ihn berühren. Beispiel Montagsdemos in der einstigen DDR.
Davon habe er sich beim Schreiben eines Textes inspirieren lassen. Und natürlich vom früheren Alltagsleben seiner Heimat.
'Ich weiss nicht wo ich bin
lauf durch die Straßen
was ist hier gewesen?
Die Geisterstadt beginnt
hier tief im Osten
wo ist alles Leben?' (Auszug aus 'Geisterstadt')
Sein eigenes Leben hat sich gedreht, seit er 1998 beschloss, die Lehre im Friseurladen zu beenden und sich der Musik hinzugeben. Touren durch Deutschland, Arbeit im Tonstudio, Schreiben eines Buches: Der 31-Jährige ist ein beliebter Künstler (vor allem beim weiblichen Publikum) – und er genieße dieses neue Leben, sagt er.