Bislang konnte man im Allgäu von sogenannter Vollbeschäftigung reden (alles unter drei Prozent Arbeitslosigkeit). Das ist jetzt vorbei: 3,3 Prozent meldet die Bundesagentur für Arbeit im Bereich Allgäu für den April. 12.658 Menschen sind im bayerischen Teil des Allgäus momentan arbeitslos gemeldet. Die sonst übliche Frühjahrsbelebung ist in diesem Jahr ausgeblieben. Als Grund dafür sieht die Bundesagentur die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen im wirtschaftlichen Leben. Bereits in der zweiten Märzhälfte haben demnach viele Betriebe die Arbeitszeit verkürzt. Bis Ende April hatten im bayerischen Teil des Allgäus knapp 7.000 Unternehmen Kurzarbeit, mehrere zehntausend Mitarbeiter Kurzarbeit sind betroffen. Manche Betriebe mussten auch bereits Leute ganz entlassen. Auch geschlossene Hotels, Gaststätten und Geschäfte "belasteten den Arbeitsmarkt in einem seit Jahren nicht gekannten Ausmaß", so die Bundesagentur in einer Pressemitteilung. „Arbeitnehmer und Betriebe stehen vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Wir wollen alle Betroffenen in dieser besonderen Situation unterstützen und durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld Entlassungen von Beschäftigten möglichst ver-meiden“, so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Bis Ende April habe nahezu jeder dritte Betrieb, der in der Region mindestens einen Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig beschäftigt, Kurzarbeit angezeigt. Unterstützungen zum Lebensunterhalt will die Bundesagentur jetzt auszahlen, und zwar "so zügig wie möglich".
Arbeitsmarkt-Zahlen für April