Die Dorfladen-Initiative in Niedersonthofen hat mit der Gründung der Unternehmer-Gesellschaft 'Dorfladen Niedersonthofen UG' einen weiteren Schritt in Richtung Dorfladen getan. Rund 140 Interessenten kamen zur Gründungsversammlung, um sich über den Zweck und die rechtlichen Inhalte einer solchen Gesellschaft zu informieren.
119 der Besucher zeichneten auf Anhieb Anteile an der Gesellschaft. 'Jede Person und jeder Verein kann sich nach Gründung der Gesellschaft einen oder mehrere Anteile kaufen und so den Dorfladen-Start finanziell auf solide Beine stellen', sagte der Berater für Dorfläden Wolfgang Gröll. Dabei hob er immer wieder hervor, dass jeder Anteilseigner nur bis zur Höhe seines Anteils hafte und auch kein Geld nachgeschossen werden müsse. 'Zweck der Gesellschaft ist nicht Profit-Mehrung, sondern die Dienstleistung für die Mitglieder. Deshalb können auch die Warenpreise niedrig und konkurrenzfähig gehalten werden', so Gröll.
Er freute sich, dass eine im Vorfeld durchgeführte Fragebogenaktion eine Rücklaufquote von über 80 Prozent erreichte. So habe man ein sehr realistisches und ehrliches Bild über die Gewohnheiten und Wünsche der Dorfbewohner bekommen. Gröll unterstrich: 'Das strukturelle Umfeld und das große Interesse an einem dörflichen Nahversorger steigern die Chance auf einen erfolgreichen Dorfladen deutlich.' Und damit auch ja keiner irgendetwas verpasste, ließ Versammlungsleiter Gröll über jede Textpassage im Vertrag einzeln abstimmen. Was letztlich einstimmig geschah.
'Stunde der Wahrheit
Die Initiatoren Hermann Siegel und Peter Neßler läuteten anschließend die 'Stunde der Wahrheit' ein: Sie verteilten die Anträge auf Zeichnung einer Beteiligung. Und sie staunten nicht schlecht, als sich dabei lange Schlangen bildeten. 'Mit 119 eingetragenen Anträgen ist ein guter Anfang gemacht', resümierte Siegel. Jedoch brauche es noch weitere Beteiligungen. Um das Geschäft auf eine möglichst breite Basis zu stellen, sollten sich Interessierte daher noch in den nächsten Tagen für das Zeichnen eines Anteilscheins entscheiden. Letzter Termin ist der 21.Oktober.
Und dann geht die Arbeit eigentlich erst richtig los: Sobald die Gesellschaft rechtsfähig ist, müssen Verträge gemacht, Baumaßnahmen eingeleitet und Einrichtungen gekauft werden.