"Bei uns im Rathaus wurde noch niemand aufgehängt" - die Doppeldeutigkeit dieser Aussage konnte nicht ausbleiben bei diesem Thema. Denn die Frage verführte geradezu zu dieser Antwort: Wie halten es die Westallgäuer Kommunen mit ihrer Vergangenheit? Ehren sie die ehemaligen Bürgermeister mit einem Foto oder einem Gemälde im Rathaus?
>, so Heimenkirchs aktueller Rathauschef Markus Reichart. Die Marktgemeinde besitzt die umfangreichste Sammlung von Fotografien ehemaliger Bürgermeister im Westallgäu. Im Treppenhaus sind sie alle zu sehen. Diese Sammlung hat auch Maierhöfens Bürgermeister Martin Schwarz inspiriert. Er war einige Jahre in der Heimenkircher Verwaltung tätig und hat von dort die Idee mitgenommen, seine Amtsvorgänger mit Bildern im Rathaus zu ehren. >, so Schwarz. Er wird damit schon bald die einzige Ahnengalerie dieser Art im Argental vorweisen können. Denn in Grünenbach, Gestratz, Röthenbach und dem angrenzenden Stiefenhofen gibt es solche Fotos nicht.
>, weiß Grünenbachs Bürgermeister Markus Eugler. Jedoch: >. Sein Amtskollege Johannes Buhmann aus Gestratz gibt zu: >.
Ganz anders in Oberreute: Dort hat Gerhard Olexiuk die Idee aufgebracht und der Heimatdienst der Gemeinde hat sie aufgegriffen. >, erinnert sich Olexiuk: Im Flur des Rathauses wurden die Bilder aufgehängt. Eine Besonderheit: Auch ein Foto von Olexiuk hängt dort. Alle anderen Kommunen im Westallgäu ehren auf diese Weise nur ehemalige Bürgermeister.
In Lindenberg ziehen die Ölgemälde der Bürgermeister aus dem 19. Jahrhundert häufig die Blicke der Besucher auf sich. >, so der Chef des Rathauses, Johann Zeh. Dort sind die Gemälde im Flur aufgehängt. Platz für eine Erweiterung ist dort nicht, weshalb auch Zehs direkte Amtsvorgänger fehlen. Eine komplette Übersicht ist hingegen im Internet abrufbar.
Mit Fridolin Holzer und Friedrich Heim ehrt Weiler zwei langjährige Bürgermeister. Gemälde der beiden sind im Sitzungssaal aufgehängt. Auch hier scheiterte eine Vervollständigung bislang am Platz. Denn: >, weiß der jetzige Bürgermeister Karl-Heinz Rudolph.
Solche Probleme haben Hergatz, Opfenbach und Hergensweiler nicht: In den dortigen Rathäusern gibt es derzeit weder Fotos oder Gemälde, noch Überlegungen, daran etwas zu ändern.