Das reicht höchstens für ein Glas Selters, sicher nicht für Sekt: Einen Euro bekommen die Kleinaktionäre der Allgäuer Alpenwasser AG in Oberstaufen-Thalkirchdorf (Oberallgäu). Mit diesem jetzt auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossenen Aufkauf befinden sich demnächst alle Anteile in der Hand des Hauptaktionärs Franken-Brunnen, der bisher bereits 95,2 Prozent der Wertpapiere gehalten hat. Die Abfindung von einem Euro pro Aktie empfinden die meisten Kleinaktionäre als Affront. Weil ihnen der Betrag als zu gering erscheint, streben sie jetzt ein sogenanntes Spruchverfahren an. Dabei soll ein Gericht das Unternehmen bewerten und entscheiden, ob die Barabfindung angemessen ist oder höher angesetzt werden muss.
Insolvenz abgewendet
Gerd Berger, Vorstand der Allgäuer Alpenwasser AG, berichtete von Umsatzrückgängen in den vergangenen drei Jahren. Nur durch Unterstützung von Franken-Brunnen sei eine Insolvenz abgewendet worden. Laut Berger sei die Aktie nur noch 80 Cent wert. Franken-Brunnen wolle aber 25 Prozent drauflegen.
Wenn der Ausschluss der Minderheitenaktionäre über die Bühne ist, will Franken-Brunnen die Allgäuer Alpenwasser AG in eine GmbH umwandeln und um Kosten zu sparen in den Konzern integrieren.