Weiter in "intensiven Gesprächen mit möglichen Käufern" steht der Insolvenzverwalter von Allgäu Fleisch. Gestern hätten Interessenten das Unternehmen in der Kemptener Bleicherstraße unter die Lupe genommen. Unterdessen wurden insbesondere im Schlachtbetrieb Kündigungen ausgesprochen. Rund 80 der 130 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeiter bekamen ihre Papiere.
Wie berichtet, hatten die Geschäftsführer Döbler Ende Mai ihre Zahlungsunfähigkeit bekannt gegeben. Die Verpflichtungen vor allem gegenüber Banken liegen laut Dr.Jens Hourle, der vom Gericht als Insolvenzverwalter bestimmt wurde, im zweistelligen Millionenbereich. Für die Fortführung des Schlachtbetriebs seien ebenfalls mehrere Millionen Euro notwendig, hat der Sanierungsexperte festgestellt. Weil dafür aber kein Geld vorhanden sei, seien die Kündigungen in der Produktion unvermeidbar gewesen.
>, sagte Hourle gestern. Unter Hochdruck liefen die Verhandlungen mit potenziellen Investoren. Der Rechtsanwalt geht davon aus, dass binnen zweier Monate eine Nachfolge festgezurrt werden kann.
Diese Hoffnung hegt auch die Agentur für Arbeit. Nach Aussage von Pressesprecher Herbert Mühlegg erhalten die freigestellten Mitarbeiter über die Agentur weiter Geld, >.
Laut Firmenangaben wurden zuletzt pro Woche 800 Rinder und 3500 Schweine geschlachtet und verarbeitet. Zu den Kunden zählten sowohl Supermarktketten als auch Einzelhandel und Gastronomie. Allgäu Fleisch betreibt neben dem Schlachthof in Kempten einen Frischemarkt, in dem jedermann einkaufen kann. Dieser Laden mit hauseigener Metzgerei wird derzeit wie gehabt fortgeführt.
Wichtig sei, die Qualität des Kemptener Schlachthofs für die Region zu sichern, hatte der Vizepräsident der Handwerkskammer Schwaben, Metzger Hans-Peter Rauch gefordert. Landwirte und Metzgereien bräuchten einen zuverlässigen Partner.