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Alfred Immerz, Leiter der PI Marktoberdorf, über die Zukunft des Provisoriums am "Torstüble"

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Alfred Immerz, Leiter der PI Marktoberdorf, über die Zukunft des Provisoriums am "Torstüble"

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    Alfred Immerz, Leiter der PI Marktoberdorf, über die Zukunft des Provisoriums am "Torstüble"
    Alfred Immerz, Leiter der PI Marktoberdorf, über die Zukunft des Provisoriums am "Torstüble" Foto: Andreas Filke

    Die Verengung am "Torstüble" in Marktoberdorf erhitzte die Gemüter von Autofahrern und Stadträten. Deshalb beschloss der Bauausschuss, das Provisorium zu beenden. Das könnte problematisch werden. Denn der gesamte Einmündungsbereich zwischen Meichelbeckstraße, Schießstatt- und Tigaustraße wird umgestaltet und, wie schon öfter gefordert, für Fußgänger und Radfahrer ungefährlicher gemacht. Weil sich das Ganze an der Grenze zu einer Bundesstraße vollzieht, haben Verkehrsbehörde beim Landratsamt und Staatliches Bauamt in Kempten ein Wörtchen mitzureden.

    Speziell über die viel diskutierte Situation am > sprach unsere Zeitung mit dem Leiter der Polizeiinspektion Marktoberdorf, Alfred Immerz, der dazu auch die Erkenntnisse des Verkehrssachbearbeiters der Polizei, Klaus Wobst, mit einfließen ließ.

    Vor Einrichtung der Verengung am > war die Polizei beratend tätig. Was sprach für eine solche Maßnahme?

    Immerz: Der Vorschlag, an der Kreuzung eine Bedarfsampel für Fußgänger und Radfahrer einzurichten, stammt von Marktoberdorfer Bürgern, die aktiv bei > mitgewirkt haben. Er wurde von der Stadt aufgegriffen. Bisher war die Meichelbeckstraße nur bei den Fußgängerüberwegen im Kernbereich und an der AOK-Kreuzung sicher zu überqueren. So wurde dieser Punkt gewählt, da die Anbindung an die Tigaustraße gut geeignet ist, um sicher in die Bahnhofstraße zu gelangen.

    Damit der Autofahrer rechtzeitig auf die Bedarfsampel schaut und halten kann, sollte er nicht zu schnell sein. Die Gefahr bestand, dass beim Einbiegen zu schnell an die Bedarfsampel herangefahren und nicht gehalten wird, da man sich auf Fahrzeuge aus Richtung AOK-Kreuzung konzentriert. Darin wurden von den beteiligten Verkehrsbehörden wie Landratsamt und Straßenbauamt Gefahren gesehen. So entstand der Ansatz, den Verkehr auf einen Fahrstreifen zusammenzuführen. Auf diese Weise wurde dort für Fußgänger das Überqueren der südlichen Meichelbeckstraße einfacher.

    Der Wunsch einer Verkehrsverlagerung spielte von Seiten der Polizei keine Rolle.

    Welche Aspekte sprachen gegen eine solche Einrichtung?

    Immerz: Es war nicht ausgeschlossen, dass Staus und Auffahrunfälle passieren könnten. Deshalb wurde ein Provisorium angebracht.

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    Viele Autofahrer beklagen sich über einen Rückstau und längere Wartezeiten an der Einmündung. Deckt sich das mit den Beobachtungen der Polizei?

    Immerz: Nein, es gab keine Stauungen.

    Welche Reaktionen haben Sie von Autofahrern, aber auch von Fußgängern und Radfahrern erhalten?

    Immerz: Der Verkehr läuft. Es gab Bedenken, aber keine Beschwerden. Beim Tag der offenen Tür der Polizei beklagten sich einzelne Autofahrer, dort jetzt halten zu müssen, wenn vor ihnen ein Auto links abbiegt.

    Hat sich die Verengung in dieser Form, was zum Beispiel die Breite der Aufstellplätze direkt an der Einmündung angeht, aus Sicht der Polizei bewährt oder welche Verbesserungsmöglichkeiten gibt es?

    Immerz: Für die Geschwindigkeit, mit der an die Ampel herangefahren wird, ist sie sicher gut. Der Bogen der Einengung sollte noch durch eine kleine Anpassung der Randsteinlinie überarbeitet werden. Damit könnte auch noch leichter hinter einem wartenden Linksabbieger rechts abgebogen werden. Dies wurde schon vorgeschlagen.

    Nachbessern und neu bewerten

    Wie fällt das Fazit der Polizei nach der Probezeit aus: Soll die Verengung bleiben oder gehört sie weg?

    Immerz: Die Sicherheit des Straßenverkehrs hat Vorrang vor der Leichtigkeit. Gerade auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer ist dabei besonders Rücksicht zu nehmen. Dazu kann eine Reduzierung der Fahrbahnbreite ihren Beitrag leisten. Auch die Schießstattstraße ist jetzt deutlich leichter und sicherer zu überqueren, nachdem sie im Einmündungsbereich verschmälert wurde. Aus Sicht der Polizei wäre es wünschenswert, die aufgezeigten Nachbesserungen alsbald umzusetzen und die danach gewonnenen Erfahrungen neu zu bewerten.

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