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Alfred Enderle tritt aus CSU aus - Nachgefragt bei Wolfgang Hützler

Nachgefragt

Alfred Enderle tritt aus CSU aus - Nachgefragt bei Wolfgang Hützler

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    Alfred Enderle tritt aus CSU aus - Nachgefragt bei Wolfgang Hützler
    Alfred Enderle tritt aus CSU aus - Nachgefragt bei Wolfgang Hützler Foto: mathias wild

    Alfred Enderle tritt aus CSU aus und führt nach eigener Auskunft Gespräche mit den Freien Wählern, für die er bereits beruflich tätig ist. Wie willkommen ist er denn bei Ihnen?

    Hützler: Mal langsam. Mit dem Kreisvorstand der Freien Wähler Oberallgäu hat Herr Enderle bisher keine Gespräche geführt. Ein Aufnahmeantrag, über den der Kreisvorstand zu entscheiden hätte, liegt ebenfalls nicht vor. Die Ausführungen der Abgeordneten Ulrike Müller, dass die Tätigkeit des CSU-Mitgliedes Enderle bei den Freien Wählern zu keiner Zeit zu Problemen führte, entsprechen auch nicht der Wahrheit. Da die Freien Wähler seit jeher zu den Eigenschaften offen, ehrlich, unabhängig stehen, wollen wir das auch klarstellen. Es gab natürlich Probleme.

    Wie sahen die denn konkret aus?

    Hützler: Unmittelbar nach dem Einzug der Freien Wähler in den Landtag wurde Enderle, vermutlich auf Vorschlag der Abgeordneten Müller, als Mitarbeiter der Fraktion beschäftigt. Dass ein CSU-Mitglied im innersten Bereich der Fraktion der Freien Wähler arbeitet, traf bei uns auf erhebliche Bedenken. Frau Müller wurde über diese kritische Auffassung des Kreisvorstandes bereits im Juli 2010 informiert, ebenso der Fraktionsvorsitzende Hubert Aiwanger. Kurze Zeit später endete die Beschäftigung Enderles für die Landtagsfraktion. Er ist seitdem Büroleiter der Abgeordneten Müller. Die CSU präsentiert sich als schärfster politischer Gegner der Freien Wähler.

    Ausgerechnet einem Mitglied dieser Partei die Möglichkeit zu eröffnen, sich zur Weitergabe an seine Partei geeignete Informationen über die Freien Wähler zu verschaffen, wurde vom Kreisvorstand Oberallgäu zu keiner Zeit gebilligt.

    Haben die Freien Wähler denn Druck auf Enderle ausgeübt?

    Hützler: Der Kreisvorstand hat in den letzten sechs Monaten in einigen Sitzungen über die Angelegenheit beraten. Zuletzt haben wir - einstimmig - die Kreistagsfraktion beauftragt, mit Enderle und Müller zu sprechen. Der aktuelle Zustand war einfach nicht tragbar. Ob diese Gespräche Herrn Enderle dazu bewogen haben, die CSU zu verlassen, kann vom Kreisvorstand nicht beurteilt werden.

    Und wie geht es jetzt weiter?

    Hützler: Die Angelegenheit ist bisher unglücklich gelaufen. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass die Anstrengungen aller Beteiligten mittelfristig zu einem guten Ergebnis führen werden. Gut Ding braucht Weile - und der Vorstand des Kreisverbandes Oberallgäu ist zu Gesprächen bereit.

    Die Fragen stellte Etienne le Maire

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