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Absage der Kandahar-Abfahrt ist für Garmisch-Partenkirchen ein "Wirtschaftliches Desaster"

Der Schneemangel und seine Folgen

Absage der Kandahar-Abfahrt ist für Garmisch-Partenkirchen ein "Wirtschaftliches Desaster"

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    Schneekanonen stehen im Grünen neben einer Skipiste. In Garmisch-Partenkirchen wurde wegen des Schneemangels die Kandahar-Abfahrt abgesagt. Das hat weitreichende wirtschaftliche Folgen. (Symbolbild)
    Schneekanonen stehen im Grünen neben einer Skipiste. In Garmisch-Partenkirchen wurde wegen des Schneemangels die Kandahar-Abfahrt abgesagt. Das hat weitreichende wirtschaftliche Folgen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa | Angelika Warmuth

    Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen ist eigentlich ein fester Bestandteil des alpinen Skirenn-Weltcups. Doch in diesem Jahr wurde die legendäre Abfahrt abgesagt. Der Grund: Statt eines Winter-Wunderlandes prägen grün-graue Berglandschaften das Bild an der Kandahar. Für Garmisch-Partenkirchen hat das nicht nur sportlich massive Folgen, sondern auch wirtschaftlich.

    Viele Menschen profitieren von Weltcup-Wochenende

    Die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen kann 2023 nicht ausgetragen werden. Das Organisationskomitee musste die Skirennen, die für Ende Januar geplant waren, absagen. Für Garmisch ist das aus wirtschaftlicher Sicht ein großes Problem. Denn: So ein Weltcup-Wochenende spült Geld in verschiedenste Kassen. Gastronomen, Beherbergungsbetriebe und Einzelhändler profitieren von den Tausenden Ski-Fans, die dann normalerweise nach Garmisch-Partenkirchen pilgern. 

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    "Sportliches und wirtschaftliches Desaster"

    "Wir haben einen hohen Verlust, die Absage bedeutet für uns ein sportliches und wirtschaftliches Desaster", sagte die Chefin des Organisationsteams und Vorsitzende des ausrichtenden SC Garmisch, Martina Betz, der Deutschen Presse-Agentur. Einen genauen finanziellen Überblick erwarten die Organisatoren erst in mehreren Monaten. "Die Höhe ist allerdings noch nicht zu beziffern. Die Rückabwicklung umfasst mehrere Punkte, so dass der Ausfall wohl erst in einem halben Jahr zu benennen ist", sagte Betz.

    Ticketverkauf war schon im Gange

    Der Ticketverkauf lief gut - auch dank des Nachtrennens am Gudiberg. Dadurch wollten die Ausrichter den "Skisport zum Zuschauer bringen", erzählte Betz. "Das ist uns auch gelungen, die Premiere am 4. Januar war sehr gut besucht. Es ist eine hohe Sogwirkung entstanden, dementsprechend lief auch der Ticketverkauf für die Kandahar gut." Doch dann wurden in Garmisch die für Ende Januar geplante Abfahrt auf der Kandahar und der Riesenslalom der Herren wegen der ungünstigen Wettervorhersage und Schneeverhältnisse abgesagt. 

    Zuversicht trotz Klimawandel und Erderwärmung

    Die Folgen der Erderwärmung für den Wintersport und mögliche weitere Absagen beschäftigen Betz sehr. "Die Sorge ist natürlich präsent, der Klimawandel ist schließlich real. Heuer ist aber auch ein Ausnahmejahr im ganzen Alpenraum. Wir sind dennoch zuversichtlich, dass wir im kommenden Jahr die 70. Kandahar-Rennen feiern können", sagte Betz. "Eine Absage kann es aber auch wegen Nebel oder zu viel oder zu wenig Schnee geben. Das ist eine Gegebenheit, die sich bei Outdoorsportarten wie Ski-Alpin in Zyklen wiederholt und deshalb längst kein Einzelfall ist." Garmisch-Partenkirchen ist zwar auch abseits des Winters für Touristen sehr attraktiv. Die Arbeitsplätze im Skigebiet haben aber für den Ort nahe der Zugspitze eine hohe Bedeutung.

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