Alois Grueber betreibt, so wie er selber sagt 'einen Saftladen'. Beim Obsttag im Bauernhofmuseum in Illerbeuren hat er den Gästen am Sonntag seine Varianten von Obst- und Beerensäften zur Verkostung angeboten: Apfel pur, gemischt mit Holunder, Schwarzer Johannisbeere oder Birne.
"Die Früchte kommen alle aus der Region. Für manche wie den Holunder haben wir sogar eigene Plantagen angelegt", so der Inhaber der Markt Rettenbacher Mosterei. Großen Zulauf hatte der Obsttag. Über 1500 Besucher, die bis vom Bodensee kamen, genossen bei schönstem Herbstwetter die Veranstaltung. Museumsleiter Dr. Otto Kettemann und sein Team hatten für Jung und Alt eine Reihe Wissenswertes und Unterhaltsames zum Thema 'Obst' vorbereitet.
Regina Heiligsetzer schleppte einen zwei Meter hohen Apfelbaum der Sorte 'Topaz' zum Auto. 'Wir haben uns voll eingedeckt', sagte sie. 'Getrocknete Äpfel, frischer Apfelsaft, den Baum hier für den Garten – und die Oma hat Most probiert.'
Viele Kinder waren gekommen und für sie war besonders viel geboten. Moritz (7) und seine vierjährige Schwester Lisa sind mit den Eltern aus Pfronten angereist. Er habe den Veranstaltungshinweis in der Allgäuer Zeitung gelesen, sagte der Vater. 'Wir waren schon einige Male hier und es ist den Kindern nie langweilig gewesen.' Die zwei Kleinen kneteten einen Batzen Hefeteig, rollten ihn mit dem Nudelholz aus und belegten ihn mit Apfel-Schnitzen. Bevor der Kuchen im museumseigenen Backhaus in den Ofen kam, wurde er noch mit einer Zucker-Zimt-Mischung bestreut. An anderer Stelle versuchten sich Mädchen und Buben beim Pressen von frischem Apfelsaft, wieder andere zielten mit Pfeil und Bogen auf einen Apfel.
Pflanzenschutz und Baumpflege
Baumpflege, Gartengestaltung, Bestimmung von Obstsorten, Pflanzenschutz und Blumengebinde herstellen gab es im Angebot für die Erwachsenen. Verkostet wurden neben den Säften auch vielerlei Obstbrände. Trockenfrüchte und Honig lockten die Besucher und die Landfrauen des Kreisverbandes verwöhnten mit Obstkuchen zum Kaffee. Das Bauernhofeis war an diesem Tag ein Renner und entsprechend dem Motto der Veranstaltung war 'Apfel-Zimt' die gefragteste Sorte.
An den Wegen durchs Museum gab es Lehrreiches über Obst zu lesen. Interessant, welche Rolle der Apfel in Märchen spielt oder wie sich alte Bauernregeln auf das Obst beziehen. Für die Ernte der Äpfel gab der heilige Gallus mit seinem Namenstag am 16. Oktober den Endtermin vor: 'Auf St. Gallentag muss jeder Apfel in seinen Sack!', heißt es da.