'Ich habe immer gewusst, dass ich ein Buch schreiben will', sagt Nina Maruhn selbstbewusst. Diesen Kindheitstraum hat sich die Marktoberdorferin, die die Marien-Realschule Kaufbeuren besucht, jetzt erfüllt.
Dabei ist sie selbst - mit gerade mal 13 Jahren - kaum den Kinderschuhen entwachsen. Um so erstaunlicher ist es, wie schnell Nina für ihr Erstlingswerk nun einen Verlag gefunden hat. Vier Wochen war es her, dass Nina Maruhn ihren 'Weltenreiter' zum 'Papierfresserchen'-Verlag nach Sigmarszell bei Lindau geschickt hatte. Und schon sagte der Verlag zu.
'Wahnsinn', meint Nina, der die Freude darüber im Gesicht steht. Ihre Augen strahlen. Dabei war die Zeit davor kein Kinderspiel. Letztlich arbeitete die Jungautorin zwei Jahre an dem Fantasyroman – und das im Schnitt ein bis zwei Stunden täglich. 'Es war ein sehr langer Weg.' Denn zuvor überarbeitete sie die vor einem Jahr fertige und damals von großen Verlagen abgelehnte Rohfassung zweimal grundlegend, machte die Story ernster, spannender, stringenter.
Auf Computer umgestiegen
Doch zurück zu den Wurzeln: Bereits in der Grundschule begann Ninas Leidenschaft fürs Geschichtenschreiben. 30 handgeschriebene Blockseiten umfasste bis dato ihre längste Erzählung. Diese hat sie aber nie beendet. So ging es ihr oft. 'Mit Stift und Heft bin ich nie meinen Gedanken hinterhergekommen.' Langfristig musste ein Computer her – zumal Nina dank der Realschule nun das Zehnfingersystem beim Tippen beherrschte. Zwei Jahre ist der Computerkauf her. Die Investition hat sich ausgezahlt.
Auch bei Aufsätzen in der Schule hat sich ihre Fabulierlust bezahlt gemacht. Zumindest bei kreativen Texten. Bis zur sechsten Klasse war sie in Deutsch 'voll die Einserstreberin', erzählt Nina. Apropos kreativ: Wenn sie nicht schreibt, spielt sie im mobilé Theater, geht Bogenschießen oder zeichnet – Landschaften, Drachen und Pferde.
Auch im Reitverein ist die Pferdenärrin aktiv. Ihre Hobbys passen zur mittelalterlich angehauchten Fantasywelt ihres Romans. Diesen will sie denn auch selbst illustrieren. Große Titelfiguren zeichnet sie aber nicht. 'Ich will den Lesern nicht die Fantasie nehmen', so Nina. Der 380 Seiten lange und 13,70 Euro teure 'Weltenreiter' ist der erste Band ihres Epos’ 'Chroniken von Tydia'.
Mit den 'Chroniken von Narnia' hat es nichts gemein. 'Das habe ich nicht mal gelesen', erklärt sie. Der rote Faden ihres Epos’ ist die Weltenreise auf dem Rücken eines Pferdes.
'Diese Idee reicht aber nur bis zu einem gewissen Punkt', meint Nina. Daher stehe nicht fest, wie viele Fortsetzungen es geben werde. Zwar spiele sie mit weiteren Ideen ('Mein PC ist voll mit Romananfängen'), aber wie die sich in die aktuelle Story einfügen, weiß sie noch nicht. Zudem möchte sie sich im Genre Thriller probieren. Auch ein Roman, der in der Realität spielt, und eine Drachengeschichte reizen sie. Doch jetzt möchte sie erst mal den 'Weltenreiter' an die Leser bringen.
Hier kommt Mutter Manuela Maruhn ins Spiel. Über eine Bekannte hatte diese den Verlag 'Papierfresserchen' entdeckt, der junge Autoren fördert. Der Verlag ist von Nina so überzeugt, dass er ihr Buch in einer Erstauflage von 500 Stück herausbringen will. Einzige Bedingung: 150 Vorbestellungen im Internet. Dann wird gedruckt.
Also kann es erneut schnell gehen, auch wenn der vorsichtige Verlag erst 2012 mit dem Erscheinen rechnet. 'Es wäre super, wenn die Leute mein Buch anspricht und sie es vorbestellen', sagt Nina.
papierfresserchen.biz/unsere-autorinnen-autoren/m/maruhn-nina/ (Bezahlung erst bei Auslieferung)